Biden will weitermachen – doch wie kommt er aus der TV-Duell-Krise?

Politik

Der US-Präsident will nach dem TV-Duell-Flop gegen Donald Trump unter Beweis stellen, dass er weiterhin amtsfähig ist. Schon jetzt gibt es Ideen, wie das gelingen soll.

Vier Tage nach seinem TV-Debatten-Flop im Duell mit Donald Trump, der ihm über fast alle US-Medien hinweg massenhaft Rücktrittsforderungen einbrachte, zeigt sich bei US-Präsident Joe Biden eine Jetzt-erst-recht-Trotzreaktion.

Nach der Vorstellung beim Sender CNN hat der 81-Jährige bei diversen Veranstaltungen am Wochenende reuig sein Versagen eingestanden und den festen Willen zur Wiedergutmachung bekundet. 

„Ich weiß, ich bin kein junger Mann”, sagte Biden. Er rede, debattiere und laufe nicht mehr so gut wie in der Vergangenheit. „Aber ich weiß, wie man die Wahrheit sagt.“ Ein Seitenhieb auf seinen republikanischen Konkurrenten, dem während des 90-minütigen Schlagabtauschs 30 teils hanebüchene Falschbehauptungen nachgewiesen wurden.

Suche nach möglichen Nachfolgern? „Gibt es nicht“

Bidens Kampagnen-Spitze stellte klar: Offizielle Gespräche über einen Verzicht auf die Kandidatur (und die Suche nach einem Nachfolger/einer Nachfolgerin) sieben Wochen vor dem Nominierungsparteitag in Chicago „gibt es nicht”.

Dahinter steht, jedenfalls vorläufig, prominenter Beistand. Demokratische Dickschiffe wie die Ex-Präsidenten Barack Obama („Schlechte Debattenabende kommen vor”) und Bill Clinton stellen sich hinter ihren Nachfolger. Ihr Argument: Verhältnismäßigkeit. 

Sie versuchen den Kontrast zu schärfen zwischen einer von Biden vergeigten Debatten-Nacht und einer präsidialen Leistungsbilanz seit 2021, die Historiker nicht nur unter ökonomischen Aspekten als beispiellos gut bezeichnen. Plus: Vor der Aussicht auf eine zweite Präsidentschaft Trumps, die Amerikas Demokratie beenden könnte, müsse alles andere verblassen. 

Laut Umfragen verlor Biden nach der TV-Debatte kaum an Unterstützung

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Eine Bewertung, die im Wahlvolk nicht ganz fremd ist. Blitzumfragen spiegeln wider, dass Biden nicht substanziell eingebüßt hat; doch das kann sich ändern. Auch 27 Millionen Dollar an Spendeneinnahmen in den Stunden nach der Debatte sprechen nicht dafür, was für die US-Presse unabdingbar erscheint. 

Leitartikler und Kolumnisten fast aller großen Zeitungen drängen Biden zur Aufgabe. Ausnahme: der „Philadelphia Inquirer”. Die wichtigste Zeitung im möglicherweise wahlentscheidenden Bundesstaat Pennsylvania fordert, dass Donald Trump „wegen völliger Uneignung” aus dem Rennen aussteigen soll.

Gegen das Rumoren in Kreisen solventer Geldgeber, die Bidens Siegchancen im November offenbar teilweise abgeschrieben haben, lässt sich der milliardenschwere Großspender Reid Hoffman mit dem Aufruf vernehmen, die Demokraten müssten die Reihen schließen und mit vereinten Kräften für Joe Biden und gegen „Trumps Gewalt und Lügen” kämpfen. 

Bei einem Spender-Treffen in New Jersey nahm der demokratische Gouverneur Phil Murphy den Ball auf. Er sagte voraus, dass der Präsident ein „Comeback-Kid” sei und die Delle überwinden werde.

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Wie? Der frühere Kommunikationschef von Donald Trump, Anthony Scaramucci, rät zu wöchentlichen Pressekonferenzen im Weißen Haus. Zu nicht choreografierten Live-Interviews mit großen Sendern und Zeitungen, wo kein Teleprompter Hilfestellung gibt. 

Das amerikanische Volk müsse mit eigenen Augen sehen können, ob Biden Tag für Tag mental und physisch in der Lage ist, den schwierigsten Job der freien Welt auszuüben. Nur so könne der Eindruck entstehen, dass der Atlanta-Biden nicht der wahre Biden ist. 

Nach Worten von First Lady Jill Biden habe ihr Gatte nämlich nach der Debatte geklagt: „Ich weiß nicht, was vorgefallen ist, ich habe …read more

Source:: Kurier.at – Politik

      

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