„Kaiserliche Hoheit“: Was Karl Habsburg von der Politik verlangt

Politik

Im Palais Ferstel in Wien wurde am Donnerstag ein besonders Jubiläum gefeiert: Vor 750 Jahren wurde Rudolf von Habsburg zum deutschen König gewählt.

So mancher Verfechter der Republik Österreich hätte wohl seinen Ärger hinterschlucken müssen, wenn er am Donnerstag bei einer großen Jubiläumsfeier im Palais Ferstel in Wien anwesend gewesen wäre. 

Das war von der „Kaiserlichen Hoheit“ die Rede, da wurde fast schon ehrfürchtig der ehemaligen Habsburger-Monarchie gedacht, da hielt das Oberhaupt des ehemaligen Kaiserhauses, Karl Habsburg, eine Grundsatzrede zum Krieg in der Ukraine und den Zustand der Europapolitik. Wobei er bei der Feier als „Karl von Habsburg“ bezeichnet wurde.

Anlass war, dass vor rund 750 Jahren mit der Wahl des Grafen Rudolf von Habsburg zum deutschen König „die Rolle des Hauses Habsburg als Gestalter Europas“ begonnen habe. Exakt wäre das Jubiläumsjahr eigentlich 2023 gewesen. Da wurde die Feier aber wegen einer Krebserkrankung von Karl Habsburg verschoben. Umso intensiver wurde diesmal gefeiert. 

Anwesend waren die Vertreter der verschiedensten Orden und Landsmannschaften. Aus der Politik waren von der ÖVP die beiden EU-Abgeordneten Reinhold Lopatka und Lukas Mandl sowie Noch-EU-Kommissar Johannes Hahn gekommen. Europaministerin Karoline Edtstadler begrüßte per Videobotschaft den gesteckt vollen Saal im Palais Ferstel.

Ansage in Richtung Ukraine

Es waren auch einige Vertreter von ausländischen Botschaften bei der Feier. Besonders begrüßt wurde der ukrainische Botschafter Vasyl Khymynets. Der Ukrainekrieg war auch eine der wichtigsten Passagen in der Grundsatzrede von Karl Habsburg, die er bei der Feier hielt. Es reiche nicht, der Ukraine nur Waffen zu liefern, sagte Habsburg. „Unsere Hilfe an die Ukraine muss an Zielen gemessen werden.“ 

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Und die machter er auch klar: Kiew müsse jenes Staatsgebiet zurück erhalten, das es vor den Einmärschen der Russen gehabt habe. Genauso müsse aber auch das „kriminelle Regime in Moskau“ beseitigt werden. Für Karl Habsburg ist die Ukraine ein Teil des europäischen Kontinents.

Für den Europa-Gedanken hatte sich ja auch sein Vater Otto Habsburg sein Leben lang stark gemacht. Analysen zur EU-Wahl wolle er keine machen, so Karl Habsburg, aber: „Wir brauchen ein starkes, selbstbewusstes Europa.“ Dieses müsse sich auch einer Wertediskussion stellen. Habsburg: „Wir leben in einer Zeit, in der sich die politische Mitte nur noch durch die Flügel definiert und nicht durch sich selbst.“ Auch da müsse es wieder ein selbstbewussteres Auftreten geben.

Grundsätzlich stellte er zum politischen Diskurs fest, dass es an einem „Minimum an Respekt und Höflichkeit“ fehlt. Politik müsse aber mehr sein als das „Wettrennen von trojanischen Pferden“. Zur aktuellen (Partei-)Politik wollte er nichts sagen, weder über jene in Österreich, noch über jene in Europa.

Das Kaiserhaus und Falco

Nach der Grundsatzrede bewiesen die honorigen Gäste, dass sie auch mit moderner Musik feiern können. Weil Karl Habsburg ein Fan der Musik von Falco ist, gab es einen Auftritt der ehemaligen Falco-Band gemeinsam mit einem Kammerorchester. Falcos Lieder wurde von verschiedenen Interpretinnen und Interpreten gesungen. Dahinter war der Film vom seinerzeitigen Falco-Aufritt mit Orchester in Wiener Neustadt zu sehen.

Ein ausführliches Interview mit Karl Habsburg lesen Sie am Sonntag im Kurier und auf kurier.at. 

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Source:: Kurier.at – Politik

      

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