Das „Risikobild“ des Heeres spricht nicht nur die offensichtlichen militärischen und geopolitischen Krisen an, sondern auch die sicherheitspolitischen Folgen der Klimakrise.
Alljährlich beschreiben Experten im Auftrag des Bundesheeres ein aktuelles „Risikobild“, das anhand der multiplen Krisen, in denen sich die Welt derzeit befindet, die Folgen auf das kleine Österreich diskutiert. Es geht vor allem um die rot-weiß-roten Aspekte der vorherrschenden militärischen Konflikte, der KURIER am Dienstag hat ausführlich darüber berichtet.
Das „Risikobild 2025“ hat sich aber auch, wie schon im Vorjahresbericht, ausführlich mit den sicherheitspolitischen Folgen der Klimakrise und der ökologischen Krise befasst, auch wenn im aktuellen Bericht weniger auf die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen, sondern mehr auf die sicherheitspolitischen Folgen eingegangen wird. Ein eigenes Kapitel befasst sicher einzig mit „Krisen in Zeiten des Klimawandels“.
Worum geht es konkret:
Extremwetter-Gefahren
Starkregen, Dürre, Überflutungen und steigende Temperaturen würden wirtschaftliche Probleme verschärfen und führten zu erhöhten Migrationsströmen:
„Extremwetterereignisse wie Stürme, Dürren oder Überflutungen erzeugen erhebliche ökonomische Schäden und können Lebensgrundlagen gefährden. Klimafolgen können aber auch harte Sicherheitsbereiche tangieren, etwa wenn Territorien durch den Meeresspiegelanstieg unbewohnbar werden, oder wenn Ressourcenknappheit zu gewaltsamen Verteilungskonflikten führt.“ Der Klimawandel werde aufgrund seiner weitverzweigten Implikationen für die menschliche Sicherheit oft auch als „Bedrohungsmultiplikator“ beschrieben.
Veränderungen im Erdsystem
Die „Eintrittswahrscheinlichkeit“ plötzlicher Veränderungen im Erdsystem seien zwar gering, „aber deren Schäden wären erheblich, oder gar zivilisationsbedrohend“. Konkret genannt wird etwa der Zusammenbruch des Golfstroms, der Wärme nach Europa bringt.
Abhängigkeit bei Fossilen
Im Vorjahr fanden sich im Dokument noch zahlreiche Hinweise, die Energiewende weg von den fossilen hin zu den erneuerbaren Energieträgern zu beschleunigen. Nun ist der Bericht diesbezüglich vorsichtiger: „Die Sicherung der Energieversorgung bei gleichzeitiger Erhaltung von deren Leistbarkeit und Förderung ökologischer Nachhaltigkeit ist eine weitere zentrale Herausforderung für die nächsten Jahre“, steht in der Analyse.
An anderer Stelle heißt es: „Der höhere Anteil an erneuerbarer Energie reduziert zwar die Abhängigkeiten von fossilen Rohstoffen und damit die Abhängigkeit von den Lieferländern dieser Ressourcen, gleichzeitig erhöht das die Abhängigkeit von Gütern im Green-Tech-Bereich, die häufig aus China kommen.“
Kreislaufwirtschaft
Um strategische Abhängigkeiten zu reduzieren, weist der Bericht auf die „Stärkung zirkulärer Geschäftsmodelle“ hin – jede Autobatterie, die aus Fernost nach Europa kommt, ist damit eine immer wieder verwendbare Ressource.
Source:: Kurier.at – Politik