
In Rom wird darüber gerätselt, wo der neugewählte Papst Leo XIV. wohnen wird. Unklar ist, ob Robert Francis Prevost, der als Kardinal seit 2023 im Palast des Heiligen Uffiziums im Vatikan wohnte, wie Vorgänger Franziskus ins Gästehaus Santa Marta einziehen wird, oder ob er wie Benedikt XVI. im Apostolischen Palast leben wird.
Die Entscheidung, wo der neue Papst wohnen wird, ist für Leo XIV. nicht nebensächlich, denn sie vermittelt eine Vorstellung davon, welches Bild der erste nordamerikanische Papst von sich geben will. Prevost hatte in den Tagen des Konklaves die Möglichkeit, die Residenz Santa Marta aus der Nähe kennenzulernen, in der Papst Franziskus seit Beginn seines Pontifikats 2013 lebte.
Franziskus entschied sich für Gästehaus Santa Marta
Papst Franziskus wohnte seit seiner Wahl 2013 im vatikanischen Gästehaus Santa Marta unweit des Petersdoms. Anders als viele Vorgänger entschied er sich gegen die für ihn hergerichtete Wohnung im Apostolischen Palast. Die Domus Sanctae Marthae, so der offizielle Name, liegt im Süden des Kirchenstaates und nahe an den Vatikanischen Gärten. Franziskus hatte Santa Marta bereits zuvor als Kardinal bei Rom-Besuchen bewohnt.
Seine Entscheidung, als Pontifex nicht wie seit langer Zeit üblich die Wohnung im Apostolischen Palast zu beziehen, galt als Zeichen der Bescheidenheit. Eine Tugend, auf die der frühere Erzbischof von Buenos Aires immer großen Wert legte. Er habe sich für eine einfache Form des Zusammenlebens mit anderen Priestern und Bischöfen entschieden, hieß es. Er wolle auf normale und sehr einfache Weise mit anderen Mitgliedern der Geistlichkeit zusammenzuleben.
Benedikt XVI. wohnte im Apostolischen Palast
Prunkvoll ist dagegen der Apostolische Palast, die offizielle Residenz des Papstes in der Vatikanstadt. Zu ihm gehören neben den päpstlichen Appartements auch Kapellen und Büros der Römischen Kurie, sowie Teile der Vatikanischen Museen. Der Palast ist ein Gebäudekomplex mit etwa 1.400 Räumen und 55.000 Quadratmetern Grundfläche. Der heute als Papstresidenz genutzte Bau wurde in den Jahren 1508 bis 1519 von Antonio da Sangallo errichtet und erstreckt sich rund um den zentralen Damasus-Hof, der bis 1519 von Donato Bramante gestaltet wurde.
Im Apostolischen Palast hatte Benedikt XVI. gewohnt. Sein Nachfolger Franziskus nutzte den Palast für Arbeitstreffen, bevorzugte es jedoch, mit anderen Kardinälen im Gästehaus Santa Marta zu wohnen. Der Vatikan wird in den nächsten Tagen mitteilen, welchen Beschluss der neue Papst bezüglich seiner Wohnung treffen wird.
Source:: Kurier.at – Politik