Schüler-Zuzug: Nicht Ministerien, sondern Rotes Kreuz schrie Alarm

Politik

Allein in Wien kamen knapp 4.000 neue Schüler im abgelaufenen Schuljahr dazu

Eine „Familienzusammenführung“ ist alles andere als trivial: Wenn ein anerkannter Flüchtling sein minderjähriges Kind nach Österreich holen will, werden zahlreiche Bestätigungen und Dokumente benötigt. Grundsätzlich sind Erstanträge auf Aufenthaltstitel bei der zuständigen österreichischen Vertretungsbehörde, also den Botschaften im Ausland, einzubringen.

Und das geschah im abgelaufenen Schuljahr sehr oft: Bis Juni 2024 gab es allein in Wien im Schuljahr 2023/2024 exakt 3.809 sogenannte unterjährige Eintritte, bestätigt das Büro vom Wiener Bildungslandesrat Christoph Wiederkehr.

152 neue Klassen waren nötig

3.809 Kinder, die plötzlich in einer Schuldirektion ankommen und versorgt werden wollen. Bei maximalen Klassengrößen von 25 Kindern sind das zusätzliche 152 Klassen.

Wie wurden also die Verantwortlichen im Schulbetrieb – in Wien sind das der Bildungslandesrat und der Wiener Bildungsdirektor Heinrich Himmer – über die große Zahl neuer Kinder im Schulsystem informiert?

Himmer sagt im KURIER-Interview, dass man erst durch das Rote Kreuz informiert wurde.

Das wird auch aus dem Büro des Wiener Bildungslandesrat bestätigt: „In diesem Bereich gab es lange Zeit einen unzureichenden Datenaustausch von Bundesseite. Vor dem Sommer 2023 gab es erste Prognosen des Internationalen Roten Kreuzes über steigende Antragszahlen, die uns zugetragen wurden. Seitdem befassen wir uns in Wien (Stadt, Bildungsdirektion, Fond Soziales Wien) in unterschiedlichen Koordinationsrunden mit Fragen von Schulplatz, Integrationsangeboten und auch Datenmaterial sowie Prognosen.“ Immerhin heißt es weiters aus dem Rathaus: „Einen verbesserten Datenaustausch zwischen Innenministerium, Stadt und Fonds Soziales Wien gibt es in etwa seit Jahresbeginn. Somit haben wir aktuell jedenfalls einen Überblick über noch offene gestellte Einreiseanträge.“ Wiederkehr geht nicht davon aus, dass der Zuzug so schnell nachlassen wird.

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Seitens des Innenministeriums war schließlich zu erfahren, dass die Länder „laufend über den Bund-Länder Koordinationsrat sowie über die Landesflüchtlingsreferentenkonferenz über die Entwicklungen informiert“ werden.

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Source:: Kurier.at – Politik

      

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