
Die US-Regierung unter Präsident Donald Trump will offenbar die hochtrabenden Pläne für den Mond aufgeben. Stattdessen möchte man sich ganz auf die eher absurd anmutenden Pläne Elon Musks zur Erkundung des Mars konzentrieren. Das immer größer werdende Chaos um das US-Mondprogramm hat vor allem einen Gewinner, denn kürzlich wurden erste Details zu den chinesischen Plänen bekannt. Im Gegensatz zu den USA liegen die Asiaten seit nunmehr zwei Jahrzehnten voll im Zeitplan.
Statt der 24,8 Mrd. Dollar in diesem Jahr soll die amerikanische Weltraumorganisation NASA im kommenden Jahr nur noch 18,8 Mrd. Dollar erhalten. Das wäre die größte Budgetkürzung in der Geschichte der US-Raumfahrt, wenn Senat und Repräsentantenhaus dem zustimmen. Geplant ist dabei die Einstellung der gigantischen (von Trump mitinitiierten) Artemis-Rakete SLS sowie der über dem Mond kreisenden Raumstation Lunar Gateway, die für weitere Erkundungen des Erdtrabanten benötigt wird. Ohne diese wird es keine permanente Mondstation und keinen Rohstoffabbau geben.
Die Probleme im US-Mondprogramm waren zuletzt gewaltig: Es gibt noch immer keine Raumanzüge, keine funktionierende Kapsel für den bemannten Flug und die SLS-Rakete kostet aktuell vier Milliarden Dollar pro Start. Zwar soll es noch eine bemannte Mondlandung mit Artemis III geben, aber danach soll endgültig Schluss sein. Bis dahin werden mindestens 35 Milliarden verfeuert worden sein.
Wann dieser Mondflug stattfindet, ist völlig unklar. Der aktuelle Starttermin (2027) wird kaum zu halten sein. Denn dafür wird Musks Starship benötigt, das vorerst vor allem durch Explosionen auffällt. Es ist zu schwer und leidet unter mehreren Problemen mit den Triebwerken. Selbst wenn alles irgendwann hinhaut, benötigt SpaceX vermutlich ein Dutzend Raketen und ein kompliziertes Tankmanöver, um das bis zu 200 Tonnen schwere Starship zum Mond zu bringen. Zum Vergleich: Noch nie hat der Mensch mehr als 50 Tonnen zum Erdtrabanten gebracht.
REUTERS/STEVE NESIUS
Artemis I umrundete ohne Astronauten den Mond
Deshalb sorgte Musks Ankündigung, 2026 vier unbemannte Mars-Flüge und 2028 auch einen mit Besatzung durchführen zu wollen, eher für Kopfschütteln. Doch dafür soll es eine zusätzliche Milliarde geben. Wobei das nicht viel ist, reichen doch seriöse Schätzungen für einen bemannten Mars-Flug auf 60 bis 400 Milliarden Euro. Dafür wäre auch eine weitere Erkundung des Mars-Bodens mit Proben-Rückführung sinnvoll, doch auch diese Mission soll gestrichen werden. Und wie das Ungetüm Starship dorthin kommen soll, ist noch unbekannt.
China plant bemannte Mondlandung für 2029
Während das US-Raumfahrtprogramm zunehmend chaotischer wird, wurden kürzlich erstmals die genaueren Pläne Chinas bekannt. 2027 soll es den Erstflug der Mondrakete Langer Marsch 10 geben. Der fünfte Flug soll schließlich 2029 den ersten Asiaten auf den Mond bringen. Im Gegensatz zur NASA halten die Chinesen all ihre Zeitpläne präzise und ohne ernsthafte Fehlschläge ein.
Zwar hat die kommunistische Diktatur auch Mars-Pläne, allerdings wollen sie das erst nach der Besiedlung des Mondes angehen und eventuell zunächst Roboter einsetzen. Denn tatsächlich sind noch extrem viele Probleme für einen Flug zum Mars ungelöst. Deshalb will China zunächst Gesteinsproben sammeln und zur Erde zurückbringen, auch als Tests für menschliche Transporte.
Nur als Vergleich: Der Mond-Flug ist rund 300.000 Kilometer lang und dauert drei Tage. Zum Mars sind es 55 bis 400 Millionen Kilometer. Die Crew muss …read more
Source:: Kurier.at – Politik