7 Saisonen in Serie in der Bundesliga: Die Überlebenskünstler von WSG Tirol

Sport
FUSSBALL: ADMIRAL BUNDESLIGA/ 19. RUNDE: WSG SWAROVSKI TIROL - RZ PELLETS WAC

Die funkelnden Dressen von WSG Tirol erwecken einen falschen Eindruck. Mit Glanz und Glamour hat dieser Verein wenig am Hut. 

Die Kristallsteinchen auf den Trikots sind so etwas wie die letzte Reminiszenz an die glitzernde Vergangenheit, als im Fußball-Schlaraffenland Tirol dank Swarovski noch Milch und Honig flossen.

Bei der WSG Tirol fließt heute vor allem der Schweiss und es regieren der Idealismus und die Leidenschaft. Zwei kostbare Tugenden, die den Verein mittlerweile zu einem etablierten Bundesligisten gemacht haben.

Das darf ein Klub von sich behaupten, der 2025/’26 in seine siebente Bundesligasaison in Folge gehen wird. Mit dem 4:1-Auswärtssieg gegen Austria Klagenfurt fixierte die WSG vorzeitig den Klassenerhalt.

„Ich bin extrem stolz. Die Qualifikationsgruppe ist wirklich grausam“, sagte Kapitän Valentino Müller im Sky-Interview nach dem Erfolg gegen das neue Schlusslicht.

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Damit haben die Überlebenskünstler aus Wattens wieder einmal vorgezeigt, dass man auch mit sehr beschränkten Mitteln und unter schwierigsten Voraussetzungen in der höchsten Spielklasse am Ball sein kann.

Die WSG Tirol hat nicht nur den geringsten Etat aller zwölf Bundesligisten, sie ist auch der einzige Klub ohne Heimat. Dass die Wattener ihre Heimspiele im Tivolistadion in Innsbruck austragen müssen, bringt die WSG nicht nur um den Heimvorteil, es kostet den Verein nebenbei auch viel Geld.

APA/ERWIN SCHERIAU / ERWIN SCHERIAU

Philipp Semlic setzte bei der WSG die erfolgreiche Arbeit von Thomas Silberberger fort

„Älter geworden“

„Es können nur Leute beurteilen, die wirklich bei der WSG dabei waren, was es heißt, in der Bundesliga zu spielen mit den Voraussetzung, die wir haben“, sagt WSG-Coach Philipp Semlic. „Jetzt war ich selbst dabei und kann beurteilen, was es heißt. Ich bin ein paar Jahre älter geworden dieses Jahr.“

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Semlic steht sinnbildlich für den Erfolg der Tiroler. Als Nachfolger von Langzeitcoach Thomas Silberberger hatte der Steirer kein leichtes Erbe angetreten. Aber er hatte einen großen Vorteil gegenüber vielen seiner Berufskollegen: Die Ruhe, die in diesem Verein herrscht.

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Stefan Köck zieht seit Jahren bei der WSG als Manager die Fäden

Es wird dann kein Zufall sein, dass von den vier Abstiegskandidaten WSG Tirol, Altach, GAK und Austria Klagenfurt genau jener Verein vorzeitig den Klassenerhalt fixierte, der als einziger am Trainer festhielt und nicht in Aktionismus verfiel.

„Wir haben permanent daran geglaubt, weil ich einfach gesehen habe, wie die Jungs arbeiten und auch welche Ruhe bei uns im Verein herrscht. Das ist der größte Trumpf bei der WSG Tirol“, sagt Coach Semlic.

Team der Aussortierten

Dazu kommt das gute Händchen von Langzeitmanager Stefan Köck. Alle Jahre wieder gelingt es dem früheren Verteidiger aus Spielern, die schon abgeschrieben oder bei anderen Vereinen aussortiert wurden, ein Team zu formen.

Das hat sich inzwischen herumgesprochen. An Spieler wie Jamie Lawrence oder Jonas David, die beide in deutschen Nachwuchsnationalteams im Einsatz waren, wäre die WSG früher nicht herangekommen.

„Das Team hat Charakter. Dieser Klassenerhalt bedeutet mir sehr viel“, sagt Manager Stefan Köck, der sich auch als Papa freuen durfte. 

Sein Sohn David Jaunegg (22) spielte sich in dieser Saison in die Mannschaft und bestritt für die WSG 20 Bundesligapartien.

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Source:: Kurier.at – Sport

      

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