Akrobatisch, praktisch, gut: Wie sich Kletter-Star Schubert für Olympia verbiegt

Sport

Für die Mission Goldmedaille absolviert der sechsfache Kletter-Weltmeister Jakob Schubert intensive Sonderschichten im Bouldern

Jakob Schubert zählt bei den Olympischen Sommerspielen zu den großen Medaillenhoffnungen. Der KURIER begleitet den 33-jährigen Innsbrucker auf dem Weg nach Paris und liefert regelmäßig Einblicke in das Leben eines Kletterers.

Manchmal steht Jakob Schubert vor einem Boulder-Hindernis und denkt sich: Wie mach’ ich das bloß? Wo geht’s hier nach oben? 

Auch ein sechsfacher Kletter-Weltmeister wie er ist vor solchen Situationen nicht gefeit. „Ich sehe dann im ersten Moment einfach nicht, wie der Boulder zu lösen ist.“

APA/EXPA/JOHANN GRODER

Jakob Schubert beim Bouldern

Während sich der 33-jährige Innsbrucker in seiner Paradedisziplin Lead, die er seit Jahren dominiert, auf seine Kraft und seine Erfahrung verlassen kann, sind im Bouldern oft andere Fähigkeiten gefragt. Das Bouldern ist ein echter Denksport, manchmal braucht es ungewöhnliche Handgriffe, um das Kletter-Hindernis zu bewältigen, bei anderen Bouldern muss man seinen Körper verbiegen wie ein Zirkusartist. „Diese akrobatischen Boulder liegen mir nicht so“, sagt Schubert.

Schlüssel zum Erfolg

Der Olympia-Dritte von Tokio unterzieht seine Fingerfertigkeit an diesem Wochenende beim Weltcup in Salt Lake City gerade einem Härtetest. Früher hatte er den Trip nach Übersee manchmal ausgelassen, aber im Olympia-Jahr nützt Schubert jede Gelegenheit, um im Bouldern Sicherheit und Selbstbewusstsein zu erlangen. 

Denn bei den Sommerspielen in Paris wird wohl sein Abschneiden in dieser Disziplin mitentscheiden, ob sich der Österreicher im Kombinationsbewerb (Lead, Bouldern) den Traum von der Goldmedaille erfüllen kann.

Deshalb arbeitet Schubert seit Winter intensiv an seiner Schwäche, die in Wahrheit ja überhaupt keine ist. Der Tiroler hat im Bouldern bereits Weltcupsiege gefeiert und war 2018 und 2023 Weltmeister im Kombi-Bewerb, in dem auch gebouldert wird. Trotzdem will Schubert Richtung Paris nichts dem Zufall überlassen – perfektionistisch und ehrgeizig, wie er ist.

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Flo Gassner

Jakob Schubert gibt sein Wissen an junge Kletterer weiter

Sonderschichten

„Ich merke, dass ich seit Winter einen großen Schritt gemacht habe“, sagt der 33-Jährige. Im Innsbrucker Kletterzentrum wurden sogar eigens für Schubert Boulder-Hindernisse aufgestellt, an denen er sich abarbeiten durfte. „Vor allem flache Wände, wo es um Technik und Akrobatik geht“, erklärt der Tiroler.

Die Sonderschichten geben Schubert im Bouldern eine Form von Sicherheit. „Es geht um das Feeling. Wenn man einen gewissen Boulder-Stil mehr trainiert, dann bekommt man mehr Selbstvertrauen.“

Im Idealfall steht Jakob Schubert dann bei Olympia vor Bouldern, die ihm nicht fremd vorkommen und bei denen er sich nicht fragt: Wie mach’ ich das bloß? Sondern: „Das kenn’ ich, das habe ich schon trainiert.“

Jakob Schubert ist auch der Kletter-Nachwuchs ein großes Anliegen. Deswegen veranstaltet der sechsfache Weltmeister auch in diesem Jahr (30.Mai) im Innsbrucker Kletterzentrum wieder einen „Young Talents Climbing Workshop“ für begeisterte Kletterer zwischen 14 und 16 Jahren.

Anmeldeschluss ist am 8.Mai. Auf seiner Instagram-Seite verlost Jakob Schubert zwei Startplätze.

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Source:: Kurier.at – Sport

      

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