Die Maschine wurde menschlich: Das Ronaldo-Theater in mehreren Akten

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Ronaldo verschoss gegen Slowenien einen Strafstoß, weinte, übernahm im Elferschießen wieder Verantwortung, traf – und durfte mit Goalie Diogo Costa doch jubeln.

Eine Maschine. So wird Ronaldo öfters genannt. Teils aus Bewunderung, teils abschätzig. Weil der bereits 39-Jährige Jahr für Jahr Rekord um Rekord bricht.

Aufhören? Sicher nicht. Etwas kürzer treten? Auf gar keinen Fall. Die Jugend in den Fokus rücken? Nicht doch, wenn CR7 offenbar zeitlos, eben wie eine Maschine, für den Zug zum Tor steht.

APA/AFP/PATRICIA DE MELO MOREIRA

Aber dann passierte vor den Augen der Weltöffentlichkeit etwas, mit dem der Superstar aus Portugal sicher nicht gerechnet hat. Und wohl auch deshalb die Contenance verloren hat.

Ronaldo hat gegen die Slowenen nach 105 Minuten einen Elfmeter verschossen.

Daraufhin liefen dem Rekordmann die Tränen übers Gesicht. Als die Kollegen während der folgenden Pause der Verlängerung versuchten, ihren Kapitän zu trösten, schien es noch schlimmer zu werden. Ronaldo weinte bitterlich. Die Maschine wurde zum Menschen.

Für die spanische Marca das „Bild dieser Europameisterschaft“.

Aber es wäre nicht der erfolgreichste Torschütze der EM-Geschichte, wenn er Goalie Oblak im Elfmeterschießen des Achtelfinales aus dem Weg gegangen wäre. Ronaldo schnappte sich gleich zu Beginn den Ball, änderte den Anlauf, auch die Ecke.

Oblak war wieder dran, aber der Schuss fiel so präzise aus wie so oft – Treffer.

Rekordtormann Costa

Zum Helden wurde dann Goalie Diogo Costa, der drei Versuche der Slowenen in Folge stark parierte – Rekord. Portugal beendete das Elfmeterschießen zu null und trifft nach dem mühsamen 3:0 im Viertelfinale auf die ebenfalls wankenden Franzosen.

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Eine weitere Chance für Ronaldo, zum ältesten Torschützen einer EM zu werden (vor Modric und Vastic). Die 20 jüngsten Torschüsse brachten allesamt nicht den erlösenden Jubel.

Eine weitere Chance, auch bei der insgesamt elften Endrunde in Serie als Torschütze in den Geschichtsbüchern stehen zu bleiben.

Und noch eine weitere Chance auf einen Titel mit Portugal. Denn bei der EM 2028 wird der dann 43-Jährige nicht mehr dabei sein.

Das hat Ronaldo tatsächlich so angekündigt.

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Nur das Freistoßschießen könnte er sofort lassen. Wenn sich Teamchef Roberto Martínez diesen Tipp zu geben traut. Der Trainer könnte Ronaldo eine weitere imposante Statistik zeigen: 60 Freistöße ballerte der Scharfschütze in seinen insgesamt elf Endrunden (EM und WM) Richtung Tor.

Genau einmal nur musste ein Tormann danach den Ball aus dem Netz holen.

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Source:: Kurier.at – Sport

      

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