Bei der ersten Bergetappe über den Col du Galibier distanzierte der Slowene die Konkurrenz. Felix Gall liegt im Gesamtklassement an zwölfter Stelle
Wer den Mythos der Tour de France erklären möchte, der kommt am Col du Galibier nicht vorbei. Seit 1911 stellt sich dieser berühmte wie berüchtigte Alpenpass den Radstars bei der Frankreichrundfahrt in den Weg, auf dem steilen Anstieg bis auf 2.642 Meter Seehöhe wurden Helden geboren, aber auch Karrieren zerstört.
Die Siegerliste der Bergwertung am Col du Galibier liest sich wie das Who is Who des Radsports: Fausto Coppi, Eddy Merckx oder auch Marco Pantani haben hier gewonnen.
Tadej Pogacar hat also einen perfekten Ort gewählt, um seine Vormachtstellung unter Beweis zu stellen. Auf dem letzten Kilometer des Anstiegs zum Col du Galibier setzte der slowenische Superstar eine Attacke und ließ etliche Mitfavoriten wie Anfänger stehen.
Nur der dänische Titelverteidiger Jonas Vingegaard konnte das Tempo anfangs noch mitgehen, musste Tadej Pogacar schließlich aber auch ziehen lassen.
Nach der Triumphfahrt beim ersten echten Härtetest übernahm der Slowene das Gelbe Trikot von Richard Carapaz (Ecuador) und liegt in der Gesamtwertung bereits 45 Sekunden vor seinem ersten Verfolger, dem Belgier Remco Evenepoel.
Starker Gall
Als wäre die Etappe vom italienischen Pinerolo nach Valloire (FRA) mit 3.600 Höhenmetern nicht so schon anspruchsvoll genug, sahen sich die Fahrer auch noch heftigem Gegenwind ausgesetzt. Bei der Abfahrt vom Col di Galibier war wegen der vielen nassen Stellen auf der Straße noch mehr Konzentration gefragt.
Die vierte Etappe war im Kampf um den Gesamtsieg bereits richtungsweisend. Etliche Mitfavoriten sind schon abgeschlagen, zu dominant agiert Pogacar, zu stark präsentiert sich sein UAE-Team. Wer soll Giro-Sieger Pogacar auf seinem Weg zum Tour de France-Triumph stoppen?
EPA / GIAN EHRENZELLER
Felix Gall (Mitte) wurde Etappenelfter
Felix Gall schlug sich auf der ersten Bergetappe tapfer und hielt sich am Col du Galibier auch lange in der elitären Spitzengruppe mit Pogacar auf. Am Ende kam der Osttiroler mit einem Rückstand von 2:44 Minuten als Elfter ins Ziel. In der Gesamtwertung liegt Gall an zwölfter Stelle, auf die Top Ten fehlt ihm nur eine Sekunde.
Source:: Kurier.at – Sport
