Benkos Vermögen: „Einfrieranordnung“ auf Kanalinsel Guernsey aufgehoben

Wirtschaft

Staatsfonds aus Abu Dhabi wollte den 25-Millionen-Erlös aus dem Verkauf der Jacht „RoMa“ sicherstellen lassen.

Der Staatsfonds Mubadala aus Abu Dhabi, Vereinigte Arabische Emirate, und Signa-Gründer René Benko werden in diesem Leben keine Freunde mehr. Die Abu Dhabis haben rund 713 Millionen Euro in die Signa investiert, mit der Pleite der Immobiliengruppe mussten sie ihr Investment als Totalverlust abschreiben. Doch Mubadala hat gegen Signa/Benko ein internationales Schiedsverfahren angestrengt, samt Zinsen werden insgesamt 1,2 Milliarden Euro (zurück-)gefordert.

Zugleich haben die Araber Anwälte mit der Suche nach Benkos Vermögen beauftragt. Laut Aktenlage haben Mubadalas Anwälte in Wien ein privates Ermittlungsunternehmen aus London damit beauftragt, Informationen über den Verbleib des Verkaufserlöses der 62-Meter-Jacht „RoMa“ Benkos ans Tageslicht zu fördern. Die Jacht war zuletzt in Malta auf den Namen der Triton Charters Limited registriert, die der Laura Privatstiftung gehört. Die Laura Privatstiftung wird wiederum der Familie Benkos zugerechnet. Nach der Pleite der Signa-Gruppe wurde die Jacht verkauft. Im März 2024 wechselte sie für 25 Millionen Euro den Eigner.

Hier kommt nun einer der Privatermittler in Spiel. Da die „RoMa“ von einem Schiffsvercharterer auf der britischen Kanalinsel Guernsey gemanagt wurde, will der Rechercheur eruiert haben, dass der Verkaufserlös der Jacht auf einem Treuhandkonto auf den Kanalinseln liegt.

Fragwürdige Angaben

Die Anwälte von Mubadala beantragten Anfang Mai beim Royal Court of Guernsey, dass der Erlös eingefroren wird. Dazu wurde eine eidesstättige Erklärung des Privatermittlers vorgelegt. Er gibt darin an, ein österreichischer Unternehmer und ein deutscher Journalist hätten ihm mitgeteilt, dass der Erlös auf einem Treuhandkonto auf Guernsey liege. Er selbst, räumte der Detektiv ein, habe dazu keine Erkenntnisse. Mehr noch: Er gab sogar zu, dass er keine unabhängige Untersuchung über die Existenz dieses Kontos durchgeführt habe. Er hält es aber für wahrscheinlich, dass der Jacht-Manager auf Guernsey den Verkaufserlös treuhändig für die Laura Privatstiftung oder eine Gesellschaft hält, die Benko zuordnet wird.

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„Ich höre, dass der Erlös nicht verschoben wurde“, so der Ermittler in seiner Zeugenaussage. In weiterer Folge hat der königliche Gerichtshof auf Guernsey eine „weltweite Erfrieranordnung“ erlassen. Erst danach konnten die Anwälte der Laura Privatstiftung ihre Sicht darlegen und die Aufhebung des Beschlusses beantragen.

Antrag zurückgezogen

Nun wird es kurios: Auch die Anwälte von Mubadala sollen einen solchen Antrag gestellt haben. „Mittlerweile wurde diese Freezing Order auf Betreiben und Antrag von Mubadala und ihren Anwälten aufgehoben“, sagt Benkos Anwalt Norbert Wess zum KURIER. „Weder Herr Benko noch die Laura Privatstiftung haben Vermögen auf Guernsey.“ Der KURIER kontaktierte die Wiener Anwälte von Mubadala schriftlich. Bis Redaktionsschluss traf keine Stellungnahme ein.K. Möchel, D. Schreiber

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Source:: Kurier.at – Wirtschaft

      

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