Hype-Marke in der Krise: Der Niedergang von Peloton

Wirtschaft

US-Heimtrainer-Hersteller kappt weitere 400 Arbeitsplätze und tauscht den Chef aus. Der Aktienkurs ist am Boden.

Während der Pandemie ein steiler Höhenflug, danach der Niedergang: Der US-Fitnessgerätehersteller Peloton, bekannt für seine Hightech-Heimfahrräder und Fitness-Kurse, steckt tief in der Krise. Wegen schleppender Nachfrage werden Filialen geschlossen und weitere 15 Prozent der Stellen gestrichen, was etwa 400 Beschäftigten entspricht. Firmenchef Barry McCarthy verlässt das Unternehmen, ein neuer Chef wird gesucht. Die Peloton-Vorstandsmitglieder Karen Boone und Chris Bruzzo fungieren bis dahin als Interims-Chefs. 

Pandemie-Gewinner

Peloton hatte zu Beginn der Pandemie stark von der Schließung von Fitnessstudios profitiert. Die Verkäufe der Trainings-Bikes und Laufbänder sprangen hoch, Interessenten mussten teils lange auf ihre Geräte warten. Peloton interpretierte den Schub allerdings nicht als Sonderkonjunktur, sondern als Beginn einer Wachstumsära und investierte in den Ausbau der Kapazitäten bis hin zum Bau einer Fabrik in den USA.

Schwere Strategiefehler

Das erwies sich als schwerwiegende Fehlkalkulation: Mit der Aufhebung von Corona-Einschränkungen ging das Interesse an Geräten der Firma wieder zurück. Peloton saß auf hohen Lagerbeständen, der Bau der Fabrik in den USA wurde wieder abgebrochen und Peloton beschloss, die Geräteproduktion ganz an einen Auftragsfertiger auszulagern. Seit 2021 gab es schon mehrere Runden von Stellenstreichungen, sodass die Belegschaft inzwischen um mehr als die Hälfte auf rund 3.000 geschrumpft ist. 

REUTERS/CARLO ALLEGRI

Peloton-Shop in New York

Hohe Verluste nach dem Hype

Im Vorjahr sank der Umsatz im Jahresvergleich um vier Prozent auf knapp 718 Millionen Dollar. Unterm Strich gab es einen Verlust von 167,3 Millionen Dollar nach roten Zahlen von knapp 276 Millionen Dollar ein Jahr zuvor. Die erneuten Stellenstreichungen seien der einzige Weg gewesen, die Kosten an die Geschäftslage anzupassen, betonte McCarthy. Auch bei den Showrooms werde der Rotstift angesetzt. Peloton sei zudem in Gesprächen mit Banken über die Strategie zur Refinanzierung. 

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Aktienkurs im Sinkflug

Am Höhepunkt des Hypes war Peloton an der Börse mehr als 50 Mrd. Dollar wert. Die Aktie notierte bei 177 Dollar. Danach ging es steil bergab. Zuletzt waren die Anteilsscheine nicht einmal mehr 3 Dollar pro Stück wert. 

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Source:: Kurier.at – Wirtschaft

      

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