Jensen Huang als neuer Bill Gates: So tickt der Kopf von Nvidia

Wirtschaft

Der US-Chiphersteller löst Microsoft als wertvollstes Unternehmen der Welt ab. Sein Gründer liebt Lederjacken, Tattoos und Streetfood.

Jensen Huang hat es endgültig geschafft: Der 61-jährige Vorstandschef des US-Chipriesen Nvidia  ist derzeit der absolute Superstar der Technologiebranche und steht damit am Zenit seines einzigartigen beruflichen Höhenfluges. Das Tech-Magazin Wired titulierte ihn unlängst gar als „Mann der Stunde, des Jahres, vielleicht auch des Jahrzehnts“.

Marktwert: 3,3 Billionen Dollar

3,3 Billionen Dollar (ca. 3,1 Billionen Euro)  ist sein Unternehmen  an der Börse wert. Nvidia überholte damit Dauerbrenner Microsoft. Eine späte, aber wohl verdiente Ehre für den US-taiwanesischen Selfmade-Milliardär, der stets im Schatten der Tech-Gurus Bill Gates, Steve Jobs oder Jeff Bezos stand.

Dabei hat er mit ihnen vieles gemeinsam, gibt sich gerne als Visionär, hält mitreißende Reden und ist nach wie vor eng mit seinem Unternehmen verbunden. Er ist Kernaktionär und ließ sich sogar ein Tattoo mit Nvidia-Logo in seinen Arm stechen.

Doch wie tickt der Mann an der Spitze von Nvidia, woher kommt er und warum wir über seine Visionen nachdenken sollten.

via REUTERS/NVIDIA

Nvida-Hauptsitz in Santa Clara/Kalifornien

Vom „neidischen“ Grafikkarten-Pionier…

Begonnen hat alles vor 30 Jahren. Der gebürtige Taiwanese Jen-Hsun (engl. Jensen) Huang gründete gemeinsam mit Curtis Priem und Chris Malachowsky Nvidia in einer lokalen Filialen der Burgerfiliale Denny’s. Der Kaffee sei billig gewesen und es sei ruhiger gewesen als zu Hause, erläuterte Huang später. Die Firma sollte ursprünglich NVision heißten, war aber schon vergeben, deshalb wurde es zu Nvidia – in Anlehnung an das lateinische Wort für Neid – die Konkurrenz sollte vor Neid erblassen lassen.  

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Nvidia schaffte mit seinen Grafikkarten-Chips (GPU) für eine bessere Bildauflösung bei Computerspielen den internationalen Durchbruch.  Bald gingen Silicon-Valley-Investoren wie Sequoia Capital an Bord. Tüftler Huang wandte sich kniffligeren Informatikproblemen zu, die von leistungsstarken Mikrochips gelöst werden sollten. „Computergrafik ist einer der komplexesten Bereiche der Informatik“, sagte der studierte Elektrotechniker einmal, „man muss alles verstehen“.

Wie kein Zweiter in der Branche verstand es Huang, dass seine Chips auch für große Rechenleistungen eingesetzt werden können und damit Anwendungen im Bereich künstlicher Intelligenz (KI) erst ermöglichen – als Herzstück von virtuellen Assistenten, Bitcoin-Transaktionen oder selbstfahrenden Autos.

REUTERS/Ann Wang… zum KI-Chip-Kaiser

Der  Hype um KI beschert einen Nachfrageboom wie noch nie und machte das Unternehmen zum Börseliebling. Zu Beginn des KI-Booms Anfang 2023 hatte die Aktie des Konzerns noch rund 150 Dollar gekostet. Allein in diesem Jahr sprang der Kurs von rund 500 auf über 1.220 Dollar hoch. 

Inzwischen kommt Nvidia-Technik nicht mehr nur beim Training, sondern auch beim Betrieb von KI-Anwendungen zum Einsatz. Darin steckt potenziell ein noch stabileres Geschäft. Denn das Anlernen braucht zwar eine gewaltige Rechenleistung, ist jedoch nur einmal pro KI-Modell nötig. Huang geht auch davon aus, dass KI künftig alle möglichen Inhalte generieren wird, die heute aus Datenbanken abgerufen werden. 

Er ist überzeugt, dass in der Zukunft die meisten Inhalte nicht mehr vorgefertigt aus Speichern abgerufen werden, sondern dass KI-Software sie ausgehend aus der aktuellen Situation frisch erzeugen werde. So werde man sich zum Beispiel mit Gebäudetechnik per Chatbot unterhalten können, anstelle irgendwo Daten einzusehen.

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Source:: Kurier.at – Wirtschaft

      

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