Mit dem neue Logistikzentrum liefert der Online-Supermarkt auch Pharmazeutika. Das Liefergebiet will Gurkerl aber vorerst nicht vergrößern.
Während andere Liefer-Supermärkte sich zurückziehen, baut Gurkerl sein Angebot aus. Mitte Oktober eröffnete das Unternehmen sein vergrößertes Logistikzentrum in Wien Liesing.
Und das, nachdem Konkurrenz Billa sein Liefergebiet erst kürzlich massiv eingeschränkt hatte. Auch der Essenslieferant Foodora hatte erst in diesem Jahr seine Online-Supermärkte geschlossen.
Millioneninvestment in Logistikzentrum
Gurkerl hatte die Modernisierung und Erweiterung des Lagers bereits im Februar 2023 gestartet. Das Investitionsvolumen lag im hohen einstelligen Millionenbereich, wie Geschäftsführer Mark Hübner dem KURIER mitteilt.
Die Lagerkapazität wuchs von 5.000 auf nun 10.000 Quadratmeter. Durch eine vollständige Automatisierung der Kommissionsabläufe könne der Liefer-Supermarkt jetzt bis zu 8.000 Bestellungen pro Tag bearbeiten und damit doppelt so viel wie bisher.
Auch das Sortiment konnte aufgrund des größeren Lagers von 8.000 auf 15.500 Produkte erweitert werden und beinhaltet durch die Partnerschaft mit der Beavit-Apotheke erstmals auch verschreibungsfreie Pharmazeutika.
APA/HELMUT FOHRINGER
Gurkerl-Geschäftsführer Mark Hübner
Auch die Lieferung von verschreibungspflichtigen Medikamenten sei bereits geplant, an der Umsetzung werde aber noch gearbeitet.
In Zukunft möchte Hübner seinen Kunden die Möglichkeit geben, ihre E-Card und damit auch ärztliche Rezepte auf der Website zu hinterlegen.
Mehr Fertiggerichte und Eigenmarken
Im Bereich Lebensmittel will Gurkerl künftig verstärkt auf Fertiggerichte und seine Eigenmarken setzen. Letztere umfassen aktuell rund 300 Artikel aus unterschiedlichen Produktkategorien. Bis Ende 2025 will der Online-Lebensmittelhändler 500 Eigenmarkenartikel anbieten.
Sein Liefergebiet, das aktuell Wien und das Umland umfasst, will Gurkerl momentan nicht ausweiten. Vor allem deswegen, weil in anderen Gebieten die versprochene Lieferung innerhalb von drei Stunden nicht möglich wäre.
„Aktuell konzentrieren wir uns auf die optimalen Abläufe im bestehenden Liefergebiet“, sagt Hübner. Für die Zukunft schließt der Gurkerl-Geschäftsführer aber auch Bestellungen für Kunden in anderen Landeshauptstädten und deren Umland nicht aus.
Einwegpfand ab 2025
Auch das Einwegpfand, das ab Anfang 2025 für Getränkeverpackungen aus Kunststoff und Aluminium anfällt, betrifft den Liefer-Supermarkt.
Kunden von Gurkerl können ihren Lieferanten ab 1. Jänner Dosen und Plastikflaschen zurückgeben, selbst wenn sie diese nicht beim Online-Lebensmittelhändler gekauft haben. Das Pfand – das pro Verpackung 25 Cent beträgt – wird dem Kunden für die nächste Bestellung gutgeschrieben.
Source:: Kurier.at – Wirtschaft