Vertrauensbrüche und Jobverlust: Die Folgen grober Fehler am Arbeitsplatz

Wirtschaft

Grobe Fehler im Beruf: Welche Folgen sie haben – und wie man richtig damit umgeht.

Ein Journalist soll in den USA versehentlich zu einer streng geheimen Chatgruppe hinzugefügt worden sein – und hatte dadurch Einblick in hochsensible Angriffspläne der US-Sicherheitsbehörden. Ein mega Fauxpas, aus dem man jedoch viel lernen kann. Dejan Stojanovic ist Gründer des „The Failure Institute“, selbsternannter „Failure Enthusiast“ und Experte in Sachen Fehlerkultur.

Herr Stojanovic, was sollte man tun, wenn einem ein grober Fehler unterläuft?

Dejan Stojanovic: Erstmal: durchatmen. Und dann nicht ausweichen, sondern Verantwortung übernehmen. Nicht später. Nicht morgen. Jetzt! Solche Fehler sind keine Kleinigkeit, aber sie werden garantiert schlimmer, wenn man sie vertuscht oder verharmlost. Wer’s verbockt hat, muss es auch sagen. Klingt einfach, ist aber oft der mutigste (und beste) Schritt.

Was sind die Konsequenzen?

Konsequenzen müssen zum Kontext und zum Schaden passen. Das heißt: nicht pauschal, sondern verhältnismäßig. Nicht alles ist gleich ein „Jobverlust“, aber auch nicht alles darf folgenlos bleiben. Wenn entsprechend sensible Informationen an die falsche Person gelangen, ist das ein massiver Vertrauensbruch. Die Konsequenz hängt davon ab, wie groß der tatsächliche Schaden ist, wie fahrlässig das Verhalten war und wie die Person damit umgeht. Wer transparent reagiert, Verantwortung übernimmt und konkrete Schritte setzt, um es besser zu machen, zeigt Charakter. Aber wer schweigt, vertuscht, ablenkt oder gar zum Gegenschlag ausholt, der oder die muss damit rechnen, dass Vertrauen verloren geht.

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Dejan Stojanovic ist Gründer des „The Failure Institute“, selbsternannter „Failure Enthusiast“ und Experte in Sachen Fehlerkultur.

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Was, wenn sogar der Job auf dem Spiel steht? 

Dann zeigt sich der wahre Charakter. Viele versuchen, sich rauszuwinden. Die meisten merken aber: Das funktioniert auf Dauer nicht. Souveränität bedeutet eben nicht, perfekt zu sein, sondern Verantwortung zu zeigen, gerade wenn’s unangenehm wird.

Also gibt man es einfach offen zu.

Ja. Gerade dann. Fehler haben oft eine unangenehme Halbwertszeit. Wenn man sie offen anspricht, nimmt man ihnen die Macht. Wichtig ist nicht nur zu sagen, dass etwas schiefgelaufen ist, sondern auch zu zeigen, was man draus macht.

Wie kommt man da souverän raus?

Indem man den Fehler nicht unter den Teppich kehrt, sondern sich draufstellt und was draus baut. Wer das authentisch macht, kann sogar gestärkt aus der Situation gehen. Gerade in der Politik wird viel zu schnell so getan, als wäre nichts gewesen. An solchen Situationen zeigt sich, wie integer jemand wirklich ist. Ob jemand der Verantwortung gewachsen ist, oder ob’s nur um Selbsterhalt geht. Fehler passieren. Auch in der Politik. Aber wer sich davor drückt, sie einzugestehen, wer nicht Verantwortung übernimmt, sondern lieber andere angreift, um vom eigenen Versagen abzulenken, bei dem ist eigentlich alles gesagt. Solche Reaktionen zerstören Vertrauen. Und das zu Recht.

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Source:: Kurier.at – Wirtschaft

      

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