Christian Thielemann schürte die Vorfreude auf „Lohengrin“

Kultur

Magische, sphärische Klänge und farbige Schönheit: Die Wiener Philharmoniker begeisterten im Musikverein mit Wagner und Brahms

Von. Helmut Christian Mayer

Relativ kurzfristig musste Kirill Petrenko aus gesundheitlichen Gründen sein Dirigat für die an diesem Wochenende angesetzten Abonnement-Konzerte der Wiener Philharmoniker absagen. Aber man fand mit Christian Thielemann, der gerade erst das letzte philharmonische Konzert dirigiert hatte, zweifellos einen renommierten Ersatz. Deswegen erklang statt Ottorino Respighis symphonische, römische Dichtungen bei dem völlig geänderten Programm gleich als erstes das Vorspiel aus „Lohengrin“ von Richard Wagner.

Die komplette Oper wird ja demnächst unter Thielemanns Leitung an der Wiener Staatsoper Premiere haben: Irisierende Pianissimi und ein silbriges Flimmern vernahm man da schon bei den ersten Takten, um dann bald zu einem zartschimmernden und feinverwobenen, aber auch spannenden Klanggemälde zu werden.

Große Schönheit

Danach folgte das Vorspiel und Isoldes Liebestod aus Wagners „Tristan und Isolde“, eines der wunderbarsten Stücke der romantischen Opernliteratur überhaupt: Mit sphärischer, farbenreicher, fein abgestufter Klangwirkung und großer Schönheit segelte man durch den Kosmos des Bayreuther Meisters.

Und schließlich: Johannes Brahms, dessen Werke wie Wagner zum Kernrepertoire von Thielemann gehören. Wieder dessen 2. Symphonie, die er schon beim letzten Abo-Konzert aufgeführt hatte. Diese hat Brahms ja bekanntlich während mehrerer Sommeraufenthalte in Pörtschach am Wörthersee komponiert, wo ihm die „Melodien nur so zugeflogen sind“. Und genau diesen Melodienreichtum, diese heitere und liebliche musikalische Landschaftsschilderung Kärntens erklangen unter dem alle nur erdenklichen Nuancen modellierenden Dirigenten.

Die Musikerinnen und Musiker ließen so das Werk mit großer Präzision, Farbigkeit und Klangschönheit sowie mit zugespitzten Tempi zum Finale zum Ereignis werden. Riesenjubel!

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KURIER-Wertung: 5 Sterne

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Source:: Kurier.at – Kultur

      

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