ESC: Buhrufe gegen Israel – im Fernsehen nicht zu hören

Kultur

Die Stimmung beim Eurovision Song Contest in Malmö bleibt gespannt. Eden Golan stieg mit „Hurricane“ ins Finale auf. Protestaktion im belgischen Fernsehen.

Als die israelische Sängerin Eden Golan beim zweiten Semifinale des Eurovision Song Contest die Bühne betrat, wurde sie mit Buhrufen aus dem Publikum bedacht. Das berichtet die schwedische Zeitung Aftonbladet unter Berufung auf ihre Reportern vor Ort. In der Sendung des schwedischen Fernsehens SVT seien aber nur die Jubelrufe zu hören gewesen, berichtet die Zeitung. Auch im ORF, der ebenfalls das internationale Signal erhält, waren keine Unmutsäußerungen zu vernehmen. ORF-Moderator Andi Knoll, der aus Malmö berichtet, sagte während der Übertragung: „Massive Buhrufe in der Halle werden von den Menschen vom Ton durchaus mit zugespieltem Applaus überdeckt. Das ist natürlich eine Gratwanderung hier, für alle Beteiligten“.

Hier das offizielle Eurovision-Video von Israels Semifinalauftritt:

Buhrufe bei Proben

Nach einer Kostümprobe am selben Tag gab es bereits mehrere internationale Medienberichte über massive Buhrufe. Zu Aftonbladet sagte die 20-jährige Sängerin aus Israel, dass der Aufschrei sie nicht betreffe. „Es gibt auch viel Unterstützung, und ich konzentriere mich darauf und auf all die Liebe, die ich bekomme“, sagte sie. Nach der Verkündung des Zuschauervotums wurde aber klar, dass das europäische Fernsehpublikum den israelischen Beitrag „Hurricane“ im Finale sehen will, das am Samstag um 21:00 Uhr (ORF 1) ausgestrahlt wird.

Die Organisatoren des ESC haben laut dem Portal Independent nach den Buhrufen bei den Proben erklärt, dass sie das Publikum beim zweiten Halbfinale  nicht „zensieren“ werden. „Wie bei allen großen Fernsehproduktionen mit Publikum arbeitet SVT am Sendeton, um den Pegel für die Fernsehzuschauer auszugleichen“, heißt es in einer Erklärung der Eurovision-Organisatoren, darunter der schwedische Host-Sender SVT.

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Video mit Buhrufen

Das litauische Portal Eurodiena veröffentlichte ein Video aus der Malmö Arena, in dem deutliche Buhrufe zu vernehmen sind (siehe unten). Ob die Aufnahmen bei der Generalprobe oder beim eigentlichen Semifinale entstanden sind, konnte noch nicht geklärt werden. Auf einem anderen Handyvideo hört man „Free Palestine“-Rufe. 

 

Belgisches TV unterbricht Übertragung

Kurz vor Beginn des zweiten Halbfinales wurde im belgischen Fernsehen VRT das Bild für einen Moment schwarz und es erschien die Meldung: „Dies ist eine Gewerkschaftsaktion.“ Man verurteile die Menschenrechtsverletzungen durch den Staat Israel und fordere einen Walffenstillstand in Gaza und In Israel. „Wir beobachten die Ereignisse im Nahen Osten seit Monaten mit Entsetzen“, verkündete die sozialistische Gewerkschaft ACOD. „Israels rechtsextreme Regierung verschont nichts und niemanden und wir sind davon überzeugt, dass sie einen Völkermord begeht. Deshalb ist es skandalös, dass es einen israelischen Beitrag zum Eurovision Song Contest gibt“, hieß es. „Nichtstun, nur zuschauen, ist keine Option mehr.“ 

Proteste in Malmö

Vor dem Beginn des 2. Halbfinales hatten sich in der Innenstadt von Malmö viele Tausend Menschen, um an einem antiisraelischen Marsch teilzunehmen. An der Spitze des Zuges, bei dem die altbekannten Parolen wie „From the River to the Sea – Palestine will be free“ oder „Boycott Israel“ gerufen wurden, fand sich auch „Fridays for Future“-Ikone Greta Thunberg mit Palästinensertuch.

Die Demonstrierenden zogen vom Hauptplatz der heurigen ESC-Ausrichterstadt gen Süden, um gegen die Teilnahme Israels am Eurovision Song Contest zu protestieren. Die Organisatoren des Zusammenschlusses „Stoppa Israels“ …read more

Source:: Kurier.at – Kultur

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