Shooting-Star Laufey: Sanfte Töne, große Wirkung

Kultur

Die 24-jährige Singer-Songwriterin über ihre Vorliebe für Klassik, Jazz, ihren kürzlich gewonnenen Grammy und ihre bevorstehende Welteroberung.

Ausverkauft. Egal, wohin Laufey reist, die Tickets für ihre Konzerte gehen weg wie die warmen Semmeln. Das überrascht nicht, denn die Sängerin aus Island gilt seit geraumer Zeit als heißeste Musikaktie unter der Sonne.

Alleine die Zahlen sprechen für sich: Seit der Veröffentlichung ihrer Debütsingle „Street By Street“ (2020) hat sie fleißig Follower gesammelt: vier Millionen auf TikTok, zwei Millionen auf Instagram. 2023 schlug sie Björk und Sigur Rós und wurde die meistgestreamte Künstlerin Islands. Im selben Jahr spielte sie Shows vor mehr als 60.000 Menschen auf der ganzen Welt und veröffentlichte Kollaborationen mit u. a. Norah Jones. 

Unlängst krönte sich die 24-Jährige zur jüngsten Künstlerin, die einen Grammy für das beste traditionelle Pop-Gesangsalbum gewann – eine Auszeichnung, die zuvor Größen wie Tony Bennett, Joni Mitchell und Michael Bublé vorbehalten war.

Sprachlos

„Einen Grammy mit nach Hause zu nehmen, ist einer dieser Erfolge, die man sich als Musikerin stets erträumt. Dass dieser Traum nun wahrgeworden ist, hat mich erst einmal sprachlos gemacht. Danach hat sich ein unglaublich schönes Gefühl eingestellt – es war auch eine gewisse Erleichterung dabei“, sagt die Singer-Songwriterin dem KURIER. Was hat sie – abgesehen vom Preis – von der Grammy-Gala alles mitgenommen? „Einer der coolsten Aspekte der Grammys-Verleihung war, dass ich viele Künstler kennenlernen durfte – Musiker und Musikerinnen, zu denen ich aufschaue und die deren Songs ich auch täglich höre.“

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Die in Reykjavík geborene Laufey, die im Nachnamen Jónsdóttir heißt, befindet sich gerade auf Welttournee. Diese wird sie auch in die legendäre Royal Albert Hall führen; weiter durch Europa in die USA. Mit dem Manila Philharmonic Orchestra spielt sie auch auf den Philippinen ein Konzert.

Extraportion

Um den Schwung, den Höhenflug ins restliche Jahr mitzunehmen, veröffentlicht Laufey ihr Album „Bewitched“, das ihr den Grammy eingebracht hat, in der „The Goddess Edition“ neu (ab 26. 4.). Die erweiterte Version enthält vier neue Songs. Diese Extraportion Musik fügt sich nahtlos in die bisherige Playlist ein. Es sind Lieder über Einsamkeit, Enttäuschung und Lebenskrisen, sie spiegeln eine Welt wider, die kaum noch schöne Perspektiven anzubieten hat.

Ihre Songs schreibt sie selbst, was in einer Popwelt, in der es „Hit-Fabriken“ gibt, bereits als außergewöhnlich gilt. Sie singt, spielt Piano, Gitarre und Cello. Dass sie das alles kann, liegt an der frühen Förderung im Elternhaus: Ihre Mutter ist eine von China nach Island gezogene Violistin. „Ich habe als Kind hauptsächlich klassische Musik gehört. Im Auto meiner Eltern ist ständig Mozart gelaufen. Mein Vater liebte hingegen Jazz. Es gab als Alternative zu Mozart und Co. auch immer eine Ella Fitzgerald in meinem Leben“, sagt Laufey.

Mit Jazz, den man mit Zuschreibungen wie schwierig, experimentell, nicht massentauglich versieht, hat die Musik von Laufey nicht viel zu tun. Denn ihre Songs sind auf Wohlklang gebürstet, erinnern an alte Broadway-Musicals und Hollywood-Filme. Die Orchestra-Arrangements sind kuschelweich und Laufeys tiefes Timbre klingt sexy und vermittelt das Gefühl von Geborgenheit. Textlich geht es aber ihrem Alter (24) entsprechend zur Sache: „She’s so perfect, blah, blah, blah“, singt …read more

Source:: Kurier.at – Kultur

      

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