Val Kilmer, ein großer Schauspiel-besessener Exzentriker, ist tot

Kultur

Er war Batman, er war „Iceman“ und er war Jim Morrison: Val Kilmer, einer der intensivsten Hollywoodschauspieler, ist mit 65 Jahren an einer Lungenentzündung gestorben.

Als Val Kilmer 1991 den Sänger der Rockband „The Doors“ im gleichnamigen Film von Oliver Stone gespielt hat, gab es ein geflügeltes Wort: „Val Kilmer sieht mehr wie Jim Morrison aus als Jim Morrison selbst“. Das passte zur haltlosen Verwandlung, die dieser Schauspieler anstrebte. Dafür tat er so einiges: Er trug ständig Lederhosen, hörte ein Jahr lang die Musik der „Doors“ und ließ sich schließlich von der Filmcrew nur mehr als Jim Morrison anreden. Er sang sogar die Songs selbst.

IMAGO/Prod.DBAls Jim Morrison in „The Doors“, mit Meg Ryan

Val Kilmer machte schon seinen Einstand in das Filmgeschäft mit der Rolle eines Elvis-artigen Rocksängers in der Kalter-Krieg-Komödie „Top Secret!“ (1984). Bekannter ist aber sein Einsatz als Bruce Wayne und sein flatterhaftes Alter Ego, das in „Batman Forever“ 1995 gegen Two-Face (Tommy Lee Jones) und den Riddler (Jim Carrey) antrat. Kilmer hatte zugesagt, ohne das Drehbuch gelesen zu haben. Nicht erst diese Dreharbeiten brandmarkten Kilmer als schwierig. Regisseur Joel Schumacher sagte, er musste mit dem Schauspieler umgehen „wie mit seinem fünjährigen Patenkind“. Nichtsdestotrotz hielt er ihn für den besten Batman, dennoch blieb es ein einmaliges Gaststpiel in der Bathöhle.

Der Film „Heat“ von Michael Mann, einer der besten Gagsterfilme aller Zeiten, geriet 1995 zu einem Gipfeltreffen der Hollywood-Schauspielgrößen: Al Pacino und Robert de Niro. Val Kilmer spielte als Teil der Gangsterbande auch mit und offenbarte nicht nur hier sein großes Talent, auch als Nebendarsteller den Rang eines Hauptdarstellers zu haben. Obwohl „Heat“ als große „Erstmals treffen Pacino und de Niro auf der Leinwand zusammen“-Show vermarktet wurde, blieb Kilmers Vorstellung mindestens genauso in Erinnerung.

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IMAGO/Pacific Press AgencyVal Kilmer, gezeichnet von seiner KrankheitSprechen mit Deep FakeAls Charakterdarsteller wertete er Filme wie „Top Gun“ mit Tom Cruise auf, in dem er erst gar nicht mitspielen wollte. Erst nachdem Cruise das Drehbuch und die Rolle nach seinen Wünschen umgemodelt hatte, war er dabei. Sein „Iceman“ Kazanski, der Gegenpol zu Cruises Maverick, wurde Kult. So sehr, dass er auch in der späten Fortsetzung „Top Gun: Maverick“ 2022 mitspielte. Da wurde Kilmers tatsächliche Krankheit eingebaut. In einer berührenden Szene kommuniziert Iceman per Computer mit Maverick, weil er kaum mehr sprechen kann. Kilmer persönlich hatte seit 2014 mit Kehlkopfkrebs zu kämpfen, den er aber besiegt hat. Im Dokumentarfilm „Val“ erzählte er davon. Der mit der Krankheit einhergehende Verlust der Stimme ist für einen Schauspieler besonders tragisch. Die Sätze, die Kilmer in „Top Gun: Maverick“ spricht, konnte er mithilfe einer an Archivaufnahmen seiner Stimme geschulten KI-„Deep-Fake“-Technologie äußern, die Kilmer auch privat verwendete. Die Phase des größten Ruhms brachte dem Schauspieler auch den Ruf ein, kompliziert zu sein. Mitte der 1990er erschien ein Magazin-Cover mit dem Titel „The Man Hollywood Loves to Hate“ – der Mann, den Hollywood am liebsten hasst. Kollege Robert Downey jr., selbst kein umgängliches Schäfchen, sagte über ihn: „Es kann niemanden überraschen, dass er chronisch exzentrisch ist.“ Oliver Stone sagte: „Er stieß Menschen …read more

Source:: Kurier.at – Kultur

      

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