
Sonntagfrüh wurde für die gesamte Ukraine Luftalarm ausgelöst. In drei Stadtteilen in Kiew sind Feuer ausgebrochen.
Russland hat die ukrainische Hauptstadt Kiew in der Nacht auf Sonntag mit Raketen angegriffen. Dabei wurden mindestens drei Menschen verletzt, wie die Militärverwaltung mitteilte. In wenigstens drei Stadtteilen seien Brände ausgebrochen, erklärte Bürgermeister Vitali Klitschko auf dem Kurznachrichtendienst Telegram.
Ab 04.00 Uhr früh gab es Luftalarm für die gesamte Ukraine. Die Luftwaffe warnte vor Angriffen auch auf Regionen im Westen des Landes.
Polen ließ – wie üblich in solchen Fällen – Flugzeuge aufsteigen, um den Luftraum des an die Ukraine grenzenden NATO-Landes zu schützen. Berichte über Einschläge oder Schäden in westukrainischen Gebieten gab es zunächst nicht.
Ausmaß des Angriffs zunächst unklar
In Kiew waren mehrere laute Explosionen zu hören. „Die Luftabwehr funktioniert“, schrieb Bürgermeister Klitschko. Er forderte die Bevölkerung auf: „Bleiben Sie in den Schutzräumen.“ Das gesamte Ausmaß des Angriffs auf Kiew war zunächst unklar.
Aus der südukrainischen Hafenstadt Mykolajiw wurden drei Verletzte gemeldet. Auch Häuser wurden beschädigt, berichtete der Gouverneur von Mykolajiw, Vitali Kim, auf Telegram. Am Freitag waren bei einer Attacke auf die Heimatstadt des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, Krywyj Rih, mindestens 19 Menschen getötet worden, darunter neun Kinder.
Flugabwehr machtlos gegen Iskander-Raketen
In einer Bilanz berichtete die ukrainische Luftwaffe am Sonntagvormittag von einem kombinierten russischen Angriff mit 23 Raketen und Marschflugkörpern sowie mit 109 Drohnen. 13 Raketen und Marschflugkörper seien abgefangen worden. Weitgehend machtlos war die Flugabwehr hingegen gegen ballistische Raketen vom Typ Iskander-M.
Auch 40 Kampfdrohnen iranischer Bauart seien abgeschossen worden, hieß es weiter. Zudem wurden demnach 53 sogenannter Köderdrohnen ohne Sprengstoff ausgeschaltet, die zur Ablenkung der Flugabwehr eingesetzt werden. Schäden gab es den Militärangaben zufolge in den Gebieten Kiew, Sumy, Charkiw, Chmelnyzkyj, Tscherkassy und Mykolajiw.
Source:: Kurier.at – Politik