„Schattengeheimdienst“ im Außenamt? Anwalt hält Vorwürfe für „befremdlich“

Politik

Johannes Peterlik ist seit September 2021 vom Dienst suspendiert. Er soll mit Egisto Ott zusammengearbeitet und Ex-Wirecard-Finanzchef Marsalek die Nowitschok-Formel übermittelt haben. Der KURIER sprach mit seinem Anwalt.

Fast drei Jahre nach seiner Suspendierung steht er durch die BVT-Affäre rund um den mutmaßlichen Russland-Spion Egisto Ott wieder im Fokus: Johannes Peterlik.

Dereinst u. a. Pressesprecher von ÖVP-Außenministerin Benita Ferrero-Waldner (ÖVP) Österreichs Botschafter in Vietnam und Generalsekretär von Außenministerin Karin Kneissl (FPÖ) soll Peterlik mit Ott an einem „Schattengeheimdienst“ gearbeitet haben, wie aus Ermittlungsakten hervorgeht.

FREMD/Deutsch Gerhard

Johannes Peterlik

Zudem soll der einstige Karrierediplomat dem flüchtigen Ex-Wirecard-Finanzvorstand Jan Marsalek die Formel für das Nervengift Nowitschok ausgehändigt haben, wie der KURIER bereits 2021 berichtete.

Diese Causa ist die letzte, die noch offen ist. Laut KURIER-Informationen hat die Staatsanwaltschaft Wien im Dezember einen Vorhabensbericht zur Prüfung an die Oberbehörden geschickt. 

„Schattengeheimdienst“?

Mehrere andere Verfahren wurden bereits eingestellt – daher findet es Peterliks Anwalt Martin Riedl im KURIER-Gespräch auch „befremdlich“, dass die alten Vorwürfe jetzt in der öffentlichen Debatte wieder hochkochen. 

Auch die Darstellungen der Kontakte zwischen einem Mandanten und dem Ex-BVT-Beamten Ott seien „maßlos übertrieben“ Etwa den Vorwurf, Peterlik und Ott hätten gemeinsam am Aufbau eines „Schattengeheimdienstes“ gearbeitet. 

Zu den konkreten Vorwürfen und zum noch offenen Verfahren möchte sich der Verteidiger nicht äußern. „Wir warten ab, wie die Staatsanwaltschaft weiter vorgehen wird“, sagt Riedl. 

Endgültige Suspendierung

Riedl vertritt den ehemaligen Spitzendiplomaten nicht nur im Straf-, sondern auch im Disziplinarverfahren. Peterlik wurde am 9. September 2021, als bekannt wurde, dass das Bundesamt zur Korruptionsprävention und Korruptionsbekämpfung gegen ihn ermittelt, vorläufig vom Dienst suspendiert.  

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Die „endgültige Suspendierung erfolgte durch die Bundesdisziplinarbehörde mit Bescheid vom 8. Oktober 2021“, so das Ressort von Außenminister Alexander Schallenberg auf KURIER-Nachfrage. In weiterer Folge habe das Bundesverwaltungsgericht sowie der Verwaltungsgerichtshof die Suspendierung bestätigt. „Sie ist weiterhin aufrecht.“

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Source:: Kurier.at – Politik

      

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