Leo Querfeld und seine überraschende Rückkehr: „Mir wurde schlecht“

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Abwehrchef Leo Querfeld ließ seine stark blutende Wunde am Knie nähen, kam gegen Salzburg zurück und feierte mit Rapid einen emotionalen Sieg.

Manchmal sind es nicht nur Tore, Tricks oder Tacklings, die Zuschauer noch länger von einem Spiel reden lassen. Nach dem überraschenden 2:0 von Rapid gegen Salzburg war das wundersame Comeback von Leo Querfeld so ein Thema Nummer 1.

Ein Fan schrieb sogar von der „Auferstehung des Heiligen Leopold“.

„So ist der Leo eben. Man hat gesehen, dass er sein Herz für Rapid auf dem Rasen lässt“, war auch Trainer Robert Klauß von seinem jungen Abwehrchef begeistert. „Ich habe mir eine zweite Pause gegönnt“, scherzte der Teamverteidiger nach einer Szene, die gar nicht lustig ausgesehen hatte.

APA/GEORG HOCHMUTH

Beim Stand von 0:0 kam es nach elf Minuten zu einer Szene wie aus einem blutigen Actionfilm: Salzburgs Konate war auf Querfeld gefallen und schlitzte mit dem Stollen das Knie des Teamverteidigers auf.

Das Blut spritzte, im Stadion wurde es plötzlich leise. Thorsten Schick zog rasch sein Trikot aus und legte es auf die Wunde.

Querfeld: „Als ich runterschaute, wurde mir noch schlechter“ 

Einige Mitspieler befürchteten bereits das Schlimmste und bildeten einen Schutzkreis, wie einst die Dänen bei der EM 2021 um Eriksen. „Ich hatte große Schmerzen und als ich runterschaute, wurde mir noch schlechter“, berichtet der Wiener.

Rapid-Arzt Dr. Lukas Brandner erkannte, dass es „nur“ eine tiefere Fleischwunde war, Knochen und Sehnen blieben heil.

Nach längerer Behandlung konnte der 20-Jährige aufstehen – Querfeld wurde bejubelt, aber zur allgemeinen Überraschung nicht ausgewechselt. Zwar machte sich Ersatzmann Michael Sollbauer warm, blickte aber immer wieder Richtung Betreuerbank.

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Trainer Robert Klauß wartete tatsächlich, ob Querfelds Wunde zu nähen sei, weil der Eigenbauspieler diesem Versuch auch zustimmte.

„Der Doc hat gesagt, er kann die Wunde nähen und tackern. Ich hab Leo gefragt, ob er sich das zutraut – er hat gesagt ‚Ja‘ – also machen wir es“, erzählte Klauß.

Es gab aber ein Problem: Aus den angekündigten „drei, vier Minuten Behandlung“ wurde mehr, weil die Wunde so tief war. Rapid musste in Unterzahl gleich mehrere heikle Angriffe des Serienmeisters überstehen.

Doch das Warten sollte sich auszahlen. Das Rapid-Ärzteteam konnte die Wunde mit mehreren Stichen so behandeln, dass sich Querfeld ohne große Sorgen zurückmeldete.

In der 20. Minute – es stand noch 0:0 – kam Leo Querfeld mit frisch genähter Wunde zurück. Das Stadion tobte.

„Das hat uns allen noch einen Push gegeben“, analysiert Trainer Klauß.

„Einen echten Rapidler zeichnet aus, dass er alles für seinen Verein, für unsere Farben gibt. Das haben wir heute alle gemacht“, meint Querfeld, nachdem Grüll und Burgstaller den für das Ziel „Platz vier und Europacupticket“ wichtigten 2:0-Sieg herausgeschossen hattten.

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Source:: Kurier.at – Sport

      

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