Nach dem SKN-Absturz: Die schwierigen Aufbauarbeiten in St. Pölten

Sport

Auch mit dem neuen Investor FC32 steckt Zweitligist SKN in der Krise. Dabei tut sich beim Umbruch mit neuem Personal in St. Pölten einiges.

Der Ärger rund um den SKN ist in St. Pölten groß. „Ich spüre den Frust absolut und kann ihn auch verstehen“, sagt Trainer Aleksandar Gitsov. Der 36-jährige Bulgare, der sich beim FAC einen Namen gemacht hat, ist erst seit zwei Monaten im Amt und muss doch das über Jahre angestaute Schlamassel beim Zweitligisten ausbaden.

Das Jahr 2024 im Schnelldurchlauf: Kooperationspartner und Geldgeber Wolfsburg  kündigt seinen Ausstieg an. Sportchef Schlaudraff, Sportdirektor Wawra, (der eben erst geholte) Trainer Semlic und Teile des Vorstands treten zurück.

Mit der australisch-amerikanischen Gruppe FC32 wird ein neuer Investor gefunden, doch die Übernahme zieht sich. Dazwischen wird noch über eine „lokale Lösung“ mit Ur-St. Pöltnern und kleinem Budget gestritten.

Es bleibt bei FC32, einem weiter teuren Kader, aber der Saisonstart misslingt. Mit zwei Punkten aus fünf Spielen, der schwächsten Offensive der Liga und einem Cup-Aus steht der SKN in der Länderspielpause schlechter da als je zuvor seit dem Aufstieg 2008.

APA/TOBIAS STEINMAURER

Tristesse beim SKN in St. Pölten?

Was ist da los?

Ein KURIER-Lokalaugenschein zeigt ein anderes, überraschendes Bild.

Es ist nicht so düster. Gitsov und der neue Sportdirektor Christoph Freitag sprühen vor Tatendrang. Auch die in St. Pölten traditionell stark vertretenen Kritiker bescheinigen dem neuen Duo viele Ideen und vollen Einsatz.

„Wir waren eben sehr spät dran“, sagt Freitag. „Aber ich will nicht um Geduld bitten“.

  Rapid sammelt im Wiener Derby gegen die Austria für die Hochwasser-Opfer

FC32 sieht Engagement beim SKN St. Pölten langfristig

Geduld haben jedenfalls die Investoren, die das Projekt langfristig anlegen, ordentlich Geld zur Verfügung stellen, aber öffentlich kaum auftreten. In Irland wird gerade eine Klubübernahme ohne Getöse vollzogen. Lediglich der Name von Frontmann Paul Francis (früher in Führungsrollen bei Nike und Adidas) darf genannt werden.

Die anderen Experten, die etwa ein weltweites Datenscouting betreiben, bleiben im Hintergrund. 

Tadic und Nutz sollen noch gehen

Die gemeinsam getroffenen Entscheidungen werden von Freitag kommuniziert: „Es war nicht leicht, Torschützenkönig Dario Tadic, mit dem ich die Stronach-Akademie besucht habe, oder Spielmacher Stefan Nutz mitzuteilen, dass sie nicht mehr spielen werden. Aber wir haben eine klare Strategie mit FC32, und da passen sie nicht mehr rein. Ich will ehrlich sein.“

APA/MAX SLOVENCIK / MAX SLOVENCIK

Ausgespielt: Tadic (l.) beim SKN

Das teure Duo kann bis  Donnerstagnacht ablösefrei gehen – oder als Tribünensitzer kassieren. Im Gegenzug hätte Gitsov noch gerne „einen Außenverteidiger, damit wir für eine Viererkette besser aufgestellt wären.“

Ansonsten sollen die vielen neuen, talentierten Legionäre spielen – und später Transfererlöse lukrieren. „Wir bauen auch auf junge Österreicher, aber dafür waren wir heuer zu spät dran“, erklärt Freitag.

Gegen Ex-Trainer Helm und die Austria wird am Donnerstag (18 Uhr) getestet.  „Die Länderspielpause kommt gerade recht“, sagt Gitsov, der  eine verspätete Vorbereitung durchzieht und den Fans fürs Derby gegen die Admira (13. 9.) „schon einen anderen SKN“ verspricht.

Und wann werden sich die wilden Umbauarbeiten auszahlen? Gitsov, der Realist: „Über den Winter werden wir dann zu einer echten, starken Mannschaft werden.“

  Härteeinlage in Glasgow: Zwei Ex-Rapidler kamen sich in die Quere

…read more

Source:: Kurier.at – Sport

      

(Visited 4 times, 1 visits today)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.