Rapidler als erfolgreiche Investoren – wie Pilsen übernommen wurde

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Pilsen spielt heute um den größten Erfolg der Vereinsgeschichte. Vier Investoren mit Rapid-Hintergrund haben im ersten Jahr nach der Übernahme dazu beigetragen.

In Florenz geht es um den größten Erfolg der Vereinsgeschichte. Viktoria Pilsen hat im Viertelfinal-Hinspiel der Conference League gegen Fiorentina 0:0 gespielt. Damit bleibt  am Donnerstag (18.45 Uhr) eine realistische Chance, erstmals unter die besten Vier in einem europäischen Bewerb einzuziehen.

APA/AFP/MICHAL CIZEK

Pilsen gegen Fiorentina im Hinspiel in der Conference League

In Florenz – dort, wo für Rapid der Europacup-Traum durch einen umstrittenen Elfmeter in der 90. Minute  zu Ende ging. Zittern mit den Tschechen  wird eine Investorengruppe mit auffällig grünem Hintergrund.

Eine Rapid-Connection hat gemeinsam mit einem Schweizer Millionär per 1. Juli 2023 Viktoria Pilsen übernommen.

Vier Investoren mit Rapid-Bezug in Pilsen 

Zu den Investoren zählen ein ehemaliger Rapid-Präsident, ebenso wie ein früherer Rapid-Finanzchef, ein ehemaliger Rapid-Jurist und ein Ex-Rapid-Goalie. Der bisherige Erfolg gibt ihnen und ihrem finanziellen Risiko recht.

Wie ist es zu diesem ungewöhnlichen Deal gekommen?

„Ich habe vor eineinhalb Jahren erfahren, dass Pilsen neue Eigentümer sucht, bei einem persönlichen Besuch das Potenzial des Vereins erkannt und mir ein Mandat geben lassen, mit Interessenten zu verhandeln“, erzählt Raphael Landthaler.

Der St. Pöltner war von 2015 bis 2020 Finanzchef in Hütteldorf. Danach folgte ein unerwartet kurzes Gastspiel bei der Bundesliga als zweiter Vorstand.

Lieber Hütteldorf statt USA in Pilsen 

Als Plan A vorgesehen waren US-Amerikaner, der Deal platzte. „Da ich überzeugt war, dass in Pilsen so viel vorhanden ist, habe ich in meinem persönlichen Umfeld nach Partnern gesucht“, erklärt Landthaler im KURIER-Gespräch.

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Privat

Raphael Landthaler

Pilsen war lange nur ein Zweitligist in einer Eishockey-Stadt, ehe Klubinhaber Adolf Sadek und Erfolgstrainer Pavel Vrba ab 2008 aus der Viktoria einen sechsfachen Meister formten.

Obwohl die Prager Großklubs Slavia und Sparta viel mehr Möglichkeiten haben, sollte Pilsen auf Augenhöhe agieren. Das ging sich finanziell nicht mehr aus. „Um Pilsen zu retten, habe ich 150 Millionen Kronen geborgt (umgerechnet sechs Millionen Euro, Anm.). Ich bin ein Verrückter, der Verein war halb-tot. Jetzt sind wir wieder am Leben“, erzählte Sadek nach dem Einzug in die Champions League 2022 – mit den UEFA-Millionen konnte eine geordnete Übergabe eingeleitet werden.

Erinnerung an Rapid-Sieg mit „Stolpersberger“ in Pilsen 

2015 hatte es in der Europa League zwei Niederlagen gegen Rapid gegeben. Legendär wurde der reingestolperte Siegestreffer von Philipp Schobesberger, der zum „Stolpersberger“ wurde.

Logisch, dass Landthaler neben dem Schweizer Martin Dellenbach, der auch in Lafnitz investiert, seine Rapid-Bekannten fragte. Überzeugen ließen sich Ex-Präsident Martin Bruckner, der frühere Rapid-Jurist Niklas Belihart (jetzt Geschäftsführer der Admira) und Raimund Hedl.

Der Vater von Tormann Niki hatte bereits als Spieler in Immobilien investiert, als Wohnungen in Wien noch billig waren. Jetzt betreibt Hedl eine Immobilienfirma und ist auch Tormanntrainer im U-21-Team.

fremd/Stefan Sigwarth

Raimund Hedl als Tormann

Die Übernahme: „Billig war es nicht“ 

Ebenfalls dabei ist Christian Fuchs. Nicht der Ex-Teamkapitän, sondern ein Mobilfunkmanager, der als engster Partner von Ex-Rapid-Präsident Michael Krammer die Firma Ventocom („HoT“) aufgebaut hat. Dazu kommen der Anwalt Stephan Polster und Datenanalyst Philip Klöckl, der mit Strykerlab im Fußball erfolgreich wurde.

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Über den Kauf von Pilsen um mehrere Millionen sagt Landthaler nur: „Billig war es nicht.“

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Source:: Kurier.at – Sport

      

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