Firmenchef über 32-Stunden-Woche: „Da lachen uns die Mitbewerber aus“

Wirtschaft

Rubble Master, Weltmarktführer aus Linz, drängt in neue Geschäftsfelder. Firmengründer Hanisch über Wettbewerb und 32-Stunden-Woche.

Die Umwelt schonen und zugleich Treibstoff sparen werden auch beim Baustoffrecycling zum immer wichtigeren Thema. Der oberösterreichische Weltmarktführer beim mobilen Baustoffrecycling, Rubble Master, setzt daher verstärkt auf E-Mobilität. „Wir sind schon früh in den Bereich eingestiegen, an dem Thema führt kein Weg vorbei“, sagt Rubble-Master-Gründer Gerald Hanisch zum KURIER.  

Mit einer Innovation, einem vollelektrischen Backenbrecher, will das Linzer Familienunternehmen neue Märkte erschließen. „Der Backenbrecher ist sehr vielseitig und findet bei fast allen Gesteinsarten Anwendung, unabhängig davon wie hart oder wie abrasiv das Material ist“, erläutert Hanisch.

Das vom Backenbrecher produzierte Material kann gleich als Endprodukt genutzt oder als Aufgabematerial für die sekundäre Brechstufe zur weiteren Zerkleinerung verwendet werden. Einsatzbereiche sind Kieswerke oder Minen, wo eine durchgehende Stromversorgung vorhanden ist.

Rubblemaster

Rubble Master-Gründer und Eigentümer Gerald Hanisch

Erste Kunden gibt es in England. Hybride Brecher von Rubble Master sind schon in Deutschland zur Kiesaufbereitung im Einsatz. Mit den E-Brechern könnten die Energiekosten um 50 Prozent gesenkt werden.

Das Jahr 2023 schloss Rubble Master mit einem Umsatz von 237 Mio. Euro ab, um 5 Mio. mehr als im Jahr davor. Das Umsatzziel wurde damit klar verfehlt, was Hanisch auf die zunehmende Zurückhaltung bei Bauprojekten vor allem in Deutschland, dem wichtigsten Exportmarkt des Unternehmens, zurückführt.

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Der voll-elektrische Brecher von Rubble Master im Einsatz

US-Markt im Visier

Aktuell verbessere sich die Auftragslage von Monat zu Monat, besonders in den USA würden viele Infrastrukturprojekte vorangetrieben. Eine zunehmende Diversifizierung der Absatzmärkte sei daher wichtig, so Hanisch.

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Um den nordamerikanischen Markt noch besser bedienen zu können, soll noch heuer eine lokale Firmenzentrale in Texas errichtet werden. Großes Potenzial sieht Hanisch in Südostasien, im Vorjahr wurde daher eine eigene Niederlassung in Singapur eröffnet. Die Exportquote betrug im Vorjahr 96 Prozent, in mehr als 100 Ländern gibt es Vertriebspartner.

RubblemasterWettbewerbsnachteil durch hohe Lohnkosten

Sorgen bereiten dem Unternehmer die hohen Arbeitskosten in Österreich, die auf die internationale Wettbewerbsfähigkeit drücken. „Nirgendwo sonst waren die Lohnabschlüsse im Vorjahr so hoch wie bei uns, das ist für uns bald nicht mehr darstellbar“, klagt Hanisch. Mitbewerber, die zum Teil die Geräte der Linzer kopieren würden, könnten da viel günstiger produzieren.

Für völlig unrealistisch hält der Firmenchef Forderungen nach einer Arbeitszeitverkürzung auf eine 32-Stunden-Woche. „Da lachen uns unsere Mitbewerber aus“. Schon jetzt würden globale Kunden nicht verstehen, wenn Freitagnachmittag niemand mehr erreichbar sei. Den Vorschlag der Industriellenvereinigung nach einer 41-Stunden-Woche teilt Hanisch trotzdem nicht, wichtiger sei die Flexibilität. „Wir kommen den Arbeitnehmern entgegen und bieten flexible Arbeitszeitmodelle inklusive Homeoffice an.“ Rubble Master beschäftigt aktuell 360 Mitarbeiter, davon 12 Lehrlinge.

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Source:: Kurier.at – Wirtschaft

      

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