
Von Susanne Lintl
Pastellfarbene Kulissen, streng kadrierte Bilder, perfekt geschneiderte Kostüme und immer ein Schuss Retro sind die Markenzeichen von US-Kultregisseur Wes Anderson, der in Cannes mit seinem neuen Kinostreich für Furore sorgte (der KURIER berichtete, und bringt auch noch ein Interview zum Film). Um Aufsehen muss sich Anderson keine Sorge machen.
Mia ist der Star
Die wie immer skurrile Story dreht sich um einen Milliardär namens Zsa-Zsa Korda, dem seine Feinde nach dem Leben trachten (unkaputtbar auch nach dem sechsten Flugzeugabsturz: Benicio del Toro) und seine Tochter und angehende Nonne Liesl, die mit ihm durch dick und dünn geht. In die Rolle der stoischen Liesl schlüpft Kate Winslets Tochter Mia Threapleton, die das wahre Highlight des Films ist. Ausdrucksstark trotz sparsamer Mimik und mit punktgenauen lakonischen Bemerkungen ist sie der Star und stellt die großen Namen der Anderson-Familie in den Schatten. Das ist schon was, wenn die Schauspielkollegen Tom Hanks, Bryan Cranston, Mathieu Amalric, Riz Ahmed, Scarlett Johansson und Benedict Cumberbatch heißen.
Eines der Szenenbilder, die in den Studios Babelsberg entstanden, ist besonders gelungen. Die Ansicht von Kordas Badezimmer aus der Vogelperspektive. Sie lässt ihn, den großen Macher, für einen Moment klein und den Raum monumental wirken.
INFO: USA/D 2025. 101 Min. Von Wes Anderson. Mit Benicio del Toro.
Source:: Kurier.at – Kultur