Angst vor Anschlägen bei Olympia: Macrons Plan B – und Plan C

Politik

15 Millionen Besucher werden bei den Olympischen Sommerspielen in Paris erwartet. Angesichts der bedrohlichen Weltlage besteht die Befürchtung, das Event könnte zur Gefahr werden.

aus Paris Simone Weiler

Die Eröffnungsfeier dieser Olympischen Sommerspiele 2024 in Paris werde so grandios wie einzigartig – das war stets das Versprechen der Organisatoren. Auf der Seine soll sie stattfinden, mit einer Parade von Schiffen, Zuschauern an beiden Uferseiten des Flusses und künstlerischen Darbietungen.

Zum ersten Mal in der Geschichte der Spiele wird die Startzeremonie nicht in einem Stadion, sondern unter freiem Himmel, mitten in der Stadt und zugänglich für eine größtmögliche Zahl an Gästen stattfinden – wenn widrige Umstände den ambitionierten Planungen nicht noch einen Strich durch die Rechnung machen.

Denn dieses Risiko besteht – umso mehr angesichts der bedrohlichen weltpolitischen Lage und seit dem Anschlag auf eine Konzerthalle bei Moskau Ende März, den die Terrororganisation Islamischer Staat (IS) für sich beansprucht hat. Unmittelbar danach rief Frankreich die höchste Alarmstufe aus.

Plan A, Plan B – und Plan C

Neben der ohnehin herausfordernden Organisation von mehr als 15 Millionen Besucherinnen und Besuchern, die während den Olympischen Sommerspielen von 26. Juli bis 11. August an den französischen Austragungsorten und in erster Linie in der Hauptstadt erwartet werden, müssen sich die Verantwortlichen auf die potenzielle Anschlagsgefahr einstellen. 

Präsident Emmanuel Macron sprach nun von einem Plan B, ja sogar einem Plan C. Erstmals nannte er das Stade de France, Frankreichs größtes Fußballstadion im Pariser Vorort Saint-Denis, als mögliche Rückzugslösung. Eine andere Alternative könnte ihm zufolge sein, die Zeremonie am 26. Juli auf den Trocadéro-Platz gegenüber dem Eiffelturm zu beschränken, wo nach derzeitigen Planungen die rund 160 eingeladenen Staats- und Regierungschefs auf Ehrentribünen sitzen. Laut „Plan A“ sollen die Boote mit den Delegationen sechs Kilometer entlang vom Trocadéro bis zur Brücke Pont d’Austerlitz fahren.

  "Getrennte Klassen für Behinderte": EU-Kandidat sorgt für Eklat

Macron beruhigt via Radio

Man werde eine Echtzeit-Analyse durchführen und könne auch kurzfristig auf mögliche Bedrohungen reagieren, sagte Macron in einem Radio- und Fernsehinterview zu Wochenbeginn live aus dem Grand Palais. Einer besorgten Mutter und Radiohörerin, die in der Sendung anrief, um den Präsidenten zu fragen, ob sie ihren Sohn guten Gewissens zur Einweihungsfeier schicken könne, bat der Präsident, sie solle ihr Kind nicht um eine Veranstaltung bringen, die einmal alle 100 Jahre stattfinde. Denn auch 1924 richtete Paris die Sommerspiele aus.

via REUTERS/YOAN VALAT / POOL

100 Tage vor Beginn der Spiele: Macron besuchte den Grand Palais 

„Wenn es einen Ort gibt, an dem Ihr Sohn in Sicherheit ist, wird es dieser sein.“ Das Null-Risiko gebe es nicht, aber man sei vorbereitet, arbeite mit ausländischen Nachrichtendiensten zusammen und werde die betroffene Zone schon Tage zuvor großräumig absperren, so Macron. „Die Terroristen wollen vor allem eins: uns davon abhalten zu träumen.“

Zahl der Besucher nach unten korrigiert

Bei der Olympia-Eröffnungsfeier wurde aus Gründen der Sicherheit die Zahl der Besucherinnen und Besucher schon nach unten korrigiert. Vor eineinhalb Jahren war noch die Rede von 600.000 Personen, darunter 500.000 an der oberen Uferstraße. Letztlich werden dort nur 222.000 Menschen zugelassen, die zwar Gratis-Plätze erhalten, allerdings nur auf Einladung. 

An den unteren Uferstraßen befinden sich 104.000 Personen, die kostenpflichtige Tickets erwerben müssen. Hinzu …read more

Source:: Kurier.at – Politik

      

(Visited 1 times, 1 visits today)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.