Jude Law über seinen neuen Film: Nacktheit war nicht die größte Herausforderung

Kultur

Er war 27, als er mit „Der talentierte Mr. Ripley“ zum Star wurde. Seither hat Jude Law bewiesen, dass er sich in jeder Art von Rolle wohlfühlt. Zweimal für den Oscar nominiert, zeigte er sein Talent in 15 verschiedenen Genres, von Thriller über Komödie bis Musical. Im neuen Film, „Eden“, spielt er eine reale Person. Der von Ron Howard inszenierte Thriller basiert auf einer wahren Begebenheit und erzählt die Geschichte einer Gruppe von Menschen, die nach dem Ersten Weltkrieg der Zivilisation entfliehen, um auf den Galápagos-Inseln ein neues Leben zu beginnen – eine Gruppe, die in ihrer Suche nach Glück bereit ist, Grenzen zu überschreiten.

KURIER: Regisseur Ron Howard hat gesagt, dass er es liebt, seinen Schauspielern Rollen zu geben, die eine große Herausforderung darstellen. War das so?

Jude Law: Es ist ein herausforderndes Werk. Es ist kein Film, der einem alles vorgekaut serviert – die Charaktere sind ungewöhnlich, und was sie einander antun, ist ziemlich düster. Aber es steckt eine wirklich reine Botschaft darin. Es geht sehr stark darum, wo und was wir heute tun müssen, um zu überleben. Das ist der Kern des Ganzen.

Sie sind sehr mutig in dieser Rolle…

Sie meinen, weil ich nackt herumlaufe?

Unter anderem.

Wir mussten alle mutig sein. Für mich bestand die Herausforderung darin, Bewegung in Friedrich Ritter zu finden. Er wollte nicht bewegt oder gebeugt werden. Das war die Herausforderung für mich – und die Nacktheit. Der Film erforscht die menschliche Natur auf unerwartete, absurde, humorvolle, erotische, aber vor allem spannende und tief mitreißende Weise.

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Was haben Sie über den wahren Friedrich Ritter herausgefunden?

Er war ein sturer Mann, ein brillanter Mann, der nicht nachgeben wollte – und es doch auf eine gewisse Weise tat. Vielleicht mehr als alle anderen, denn möglicherweise hat er jemanden ermordet. Das war wirklich der Kern der Herausforderung – das und die Nacktheit und dass mir die Zähne gezogen wurden.

Basierte das auch auf Wahrheit? Machte er das? 

Ritter zog sich vor seiner Abreise auf die Insel alle Zähne selbst, weil er keine Zahnprobleme haben wollte, und trug Metallprothesen zum Essen. Also habe ich diese Metallzähne. Und er war ein Nudist, sodass er die meiste Zeit nackt herumlief – mit bionischen Zähnen. Die Charaktere in diesem Film sind überlebensgroß und über weite Strecken ziemlich unsympathisch. Ich fand das aufregend.

Sie haben in Ihrer Karriere kleine und große Filme gemacht und eine sehr lange TV-Serie, „The Young Pope“. Was gab den Ausschlag für Ihre Entscheidung?

Weil es Paolo Sorrentino war. Ich habe seine Filme wirklich geliebt, und lustigerweise hatte ich nur ein paar Wochen zuvor mit einem Freund über seine Arbeit gesprochen. Ich habe erwähnt, wie sehr ich ihn bewundere, und manchmal haben diese Dinge ihre eigene geheimnisvolle Magie, und plötzlich bekomme ich ein Angebot von ihm.

Sie stammen noch aus der Generation der Schauspieler, denen man eingebläut hat, dass Fernsehen zweitrangig ist. Was hat sich in unserer Gesellschaft geändert, dass wir nun oft bessere Storys im TV sehen als im Kino?

Ich denke, jeder hat inzwischen erkannt, dass das Fernsehen in den letzten fünfzehn Jahren zum Spielplatz, zum kreativen Heim …read more

Source:: Kurier.at – Kultur

      

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