
Die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) hat sich nach Angaben von Aktivisten erstmals seit dem Sturz des Assad-Regimes in Syrien zu einem Anschlag auf Regierungstruppen bekannt. Die IS-Miliz erklärte am Donnerstag, in der südlichen Provinz Sweida einen Sprengstoffanschlag auf ein Fahrzeug der Armee der Übergangsregierung verübt zu haben, wie die Organisation Site berichtete, die islamistische Internetseiten beobachtet.
Der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte zufolge wurden ein Mann getötet und drei Armeeangehörige verletzt. Der Tote und die Verletzten waren nach Angaben der in London ansässigen Organisation Teil einer Patrouille, die am Mittwoch von einer ferngesteuerten Landmine getroffen worden waren.
Site und die Beobachtungsstelle erklärten, es habe sich um den ersten von der IS-Miliz beanspruchten Anschlag auf die neue syrische Regierung gehandelt.
Kämpfer der islamistischen HTS-Miliz und verbündeter Gruppierungen hatten im Dezember den langjährigen Machthaber Baschar al-Assad gestürzt. Die HTS ist ein früherer Zweig von Al-Kaida, hatte sich jedoch vor Jahren von dem Terrornetzwerk losgesagt. Die vom ehemaligen HTS-Chef Ahmed al-Scharaa angeführte Übergangsregierung bemüht sich seit seinem Amtsantritt um ein moderateres Image.
Nur wenige Dschihadisten-Angriffe
Die IS-Miliz hatte im Zuge des 2011 ausgebrochenen syrischen Bürgerkriegs große Teile Syriens und des benachbarten Iraks erobert, wurde aber zurückgedrängt und ist derzeit vor allem in den Wüstengebieten des Landes präsent.
Seit dem Sturz Assads gab es außerhalb der kurdisch kontrollierten Gebiete in Syrien nur selten Berichte über Angriffe der Dschihadisten. US-Präsident Donald Trump, der kürzlich die Sanktionen gegen Syrien aufgehoben hatte, hatte von al-Scharaa gefordert, die USA dabei zu unterstützen, eine Wiedererstarkung der IS-Miliz zu verhindern.
Source:: Kurier.at – Politik