
In den vergangenen Tagen hat sich die Hallmann Holding International Investment GmbH, die Dachgesellschaft im Milliarden-Imperium des Immobilieninvestors Klemens Hallmann, auffällig deutlich von der Tochtergesellschaft Süba AG distanziert. Letztere ist gestern, Freitag, in die Pleite geschlittert.
„Klemens Hallmann ist mit seiner Hallmann Holding als Aktionär der Süba AG nicht in die Projektentwicklungen und laufende Geschäftsaktivitäten der Süba AG involviert. So war die Hallmann Holding als Aktionärin auch nicht in das Einbringen des Insolvenzantrags für die Süba-Tochtergesellschaft eingebunden“, heißt es auf Anfrage des KURIER. „Der Vorstand der Süba AG ist weisungsfrei und zeichnet für sämtliche Geschäftsaktivitäten alleinig verantwortlich. Die Hallmann Holding steht daher in keinem Haftungsverhältnis, gab zu keinem Zeitpunkt irgendeine Art von Patronatserklärung gegenüber der Süba-Gruppe ab und ist als Aktionärin nicht in die Projektentwicklungen und laufende Geschäftsaktivitäten des Bauträgers oder anderer Unternehmensbeteiligungen eingebunden.“ Die Süba-Gruppe stelle „nur einen untergeordneten Teil der Vermögenswerte der Hallmann Holding dar“.
Die Süba AG hat beim Handelsgericht Wien ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung beantragt. Das heißt, die Gläubiger müssen auf 80 Prozent ihrer Forderungen verzichten und erhalten innerhalb von zwei Jahren nur eine Quote in Höhe von 20 Prozent. Ziel des Sanierungsverfahrens ist eine „nachhaltige Restrukturierung für den Fortbestand“, teilte die Süba laut APA mit. Zuerst hatte der Branchendienst immoflash über die Insolvenz berichtet.
Das „toxische Marktumfeld der vergangenen Jahre“ habe die Immobilienwirtschaft stark unter Druck gesetzt, was auch negativ auf die Entwickler abgefärbt habe. Das gestiegene Zins- und Inflationsniveau, deutlich höhere Baukosten und schärfere regulatorische Vorgaben durch die KIM-Verordnung hätten die Rahmenbedingungen erschwert, so das Unternehmen zu den Insolvenzursachen. Dennoch gebe es bereits erste Signale für eine Entspannung am Markt – so seien Zinsen und Inflation bereits zurückgegangen. „Die Vorzeichen für eine positive Wende in der Immobilien- und Baubranche stehen gut“, schreibt die Süba.
Zweistelliger Millionenbetrag
Der KURIER hatte schon am vorvergangenen Donnerstag Informationen erhalten, dass die Süba AG womöglich in Zahlungsschwierigkeiten stecke. Der KURIER konfrontierte den Bauträger damit. Uns ist bewusst, dass aufgrund der Marktsituation viele Gerüchte über diverse Marktteilnehmer kursieren. Die Süba AG wird sich inhaltlich zu unterstellten, aus Gerüchten stammenden Behauptungen nicht äußern“, schrieb eine Süba-Sprecherin. Indes lagen am Freitag noch keine belastbaren Süba-Zahlen vor. Die Schulden dürften aber einen zweistelligen Millionenbetrag ausmachen. In der Bilanz 2023 weist die Süba bereits 63,87 Millionen Euro Verbindlichkeiten aus.
Die Süba unterhält 44 Tochtergesellschaften. Inwieweit diese von der Insolvenz betroffen sind, ist unklar. Die Tochter Süba Bau und Projekterrichtungs GmbH ist schon im Dezember 2024 in die Pleite geschlittert.
Source:: Kurier.at – Wirtschaft