Sanierungsfall KTM: Warum Pierer geht und Neumeister übernimmt

Wirtschaft

Neuer Vorstandschef Gottfried Neumeister setzt auf neuen Elan und positiven Spirit.

Es war nur noch eine Frage der Zeit. Am Dienstag hat KTM-Boss Stefan Pierer seinen Hut genommen und ist als Vorstandschef des Motorradherstellers aus Mattighofen zurückgetreten. Nun führt der neue CEO Gottfried Neumeister die Geschäfte allein. Aber Pierers Abgang war nicht ganz freiwillig.

Wie Insider behaupten, macht die KTM-Führungsmannschaft bis in die zweite Reihe Pierer dafür verantwortlich, dass der Motorradhersteller an die Wand gefahren ist. Kolportiert wird sogar, dass Teile der Mannschaft KTM den Rücken gekehrt hätten, falls Pierer sich nicht zurückgezogen hätte. 

Zu diesen Gerüchten sagt Neumeister, dass er schon bei seinem Eintritt bei KTM im Sommer vergangenen Jahres von Pierer als dessen Nachfolger erkoren wurde.

„Das war von langer Hand geplant, und wir haben einen geordneten Übergang gefunden. Ich wurde am 1. September 2024 als sein Nachfolger vorgestellt“, sagt Neumeister zum KURIER. „In den letzten Monaten haben sich die Ereignisse überschlagen. Ich habe die letzten sieben Monate Tag und Nacht gekämpft, damit dieses Unternehmen überlebt. Damit gewinnt man auch die Akzeptanz und die Herzen der Menschen, die sich wünschen, dass es mit diesem Elan und positivem Spirit weitergeht.“

Und Neumeister liefert auch gleich ein Beispiel, warum eine Doppelführung mit Pierer für längere Zeit keine Lösung gewesen wäre: „Sie können sich vorstellen, wenn ich vor Menschen trete ,und es spricht einmal er und einmal ich, die Leute schauen einmal zu mir und einmal zu ihm, das funktioniert nicht“. „Wenn einer das Ruder in der Hand hält und der andere das Segel, dann kentert man.“

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Am 17. März soll die Produktion bei KTM wieder hochgefahren werden, damit KTM neue Modelle ihren Kunden anbieten kann. Zugleich muss aber auch die Überproduktion von 130.000 Motorrädern an die Kunden gebracht werden.

Kapitalerhöhung

Wie berichtet, ist der Sanierungsplan durch die Mehrheit der Gläubiger angenommen worden. Für die 30-prozentige Quote muss KTM 548 Millionen Euro aufbringen plus rund 50 Millionen Euro für die Verfahrenskosten. Die Quote muss bis spätestens 31. Mai 2025 beim Sanierungsverwalter hinterlegt werden.

Weitere 200 Millionen Euro benötigt KTM für den operativen Betrieb. Das Geld sollen Investoren zur Verfügung stellen. So ist geplant, dass bei der börsennotierten KTM-Mutter Pierer Mobility eine Kapitalerhöhung durchgeführt wird, die dann das Geld an die Tochter KTM AG durchreicht.

Unter den potenziellen Investoren ist der indische KTM-Aktionär Bajaj, der schon 50 Millionen Euro für den operativen Neustart zur Verfügung stellt. Auch der Investor Stephan Zöchling, der KTM bereits 65 Millionen Euro zugeschossen hat, damit diese nicht in den Konkurs schlittert und Gehälter zahlen konnte, könnte weitere 200 Millionen Euro lockermachen. Zöchling wollte sich derzeit dazu nicht äußern.

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Source:: Kurier.at – Wirtschaft

      

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