Was Servus TV am Wahltag vor 17 Uhr veröffentlicht

Politik

Der Privatsender bringt bereits vor Wahlschluss und den ersten Hochrechnungen eine OGM-Trendprognose. Was das bedeutet.

Welcher TV-Sender wird am Sonntag die ersten, verlässlichen Wahlergebnisse veröffentlichen? Diesmal ist Vorsicht geboten. Denn bevor um 17 Uhr die ersten Hochrechnungen eintrudeln, will Servus TV eine Trendprognose des OGM-Instituts veröffentlichen.

Aber wo genau liegt hier der Unterschied? Die Hochrechnungen kombinieren Wahlergebnisse aus bereits ausgezählten Gemeinden mit Prognosen für andere Landesteile, die um 17 Uhr noch über keine Wahlergebnisse verfügen. In der Trendprognose sind keine Wahlergebnisse enthalten. Sie stützt sich auf Befragungen, die am Wahltag vor den Wahllokalen oder unter Briefwählern durchgeführt wurden. Im Endeffekt handelt es sich also um eine breite, hochaktuelle Umfrage.

Große Abweichungen möglich

Das Ergebnis der Trendprognose kann sich jedenfalls deutlich vom Wahlergebnis unterscheiden. In Österreich war diese Form der „Nachwahlbefragung“ – allgemein auch unter dem Begriff Exit Polls bekannt – bisher unüblich. Die Europawahlen stellten eine Zäsur dar. Warum? In Italien waren die Wahllokale bis 23 Uhr geöffnet. Davor durfte kein anderes Land ein offizielles Ergebnis präsentieren.

Aus diesem Grund standen um 17 Uhr, wenn traditionell erstmals „hochgerechnet“ wird, nur „Trendprognosen“ zur Verfügung. Während der Abstand zwischen den ersten drei Parteien in der Prognose deutlich war, rückten sie beim Endergebnis eng, auf 2,2 Prozentpunkte zusammen.

Trendprognose vor Wahlschluss

In Österreich gehört es prinzipiell zur guten Sitte, kurz vor der Wahl keine Umfragen zu veröffentlichen. Die Balken der Trendprognose für Servus TV sollen etwa eine halbe Stunde vor der Hochrechnung, also gegen 16.30 Uhr, nach oben schnellen. Die letzten Wahllokale schließen um 17 Uhr, also direkt vor den ersten Hochrechnungen.

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In der Theorie könnte die Trendprognose also Menschen, die vor 17 Uhr noch nicht an der Wahlurne waren, in ihrer Entscheidung beeinflussen. Der Effekt dürfte, falls überhaupt vorhanden, aber sehr überschaubar sein. Und: Diesmal wurden bis kurz vor der Wahl übrigens auch Umfragen veröffentlicht. Die aktuellste stammt vom Institut Market und erschien am Mittwoch.

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Source:: Kurier.at – Politik

      

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