Bendeguz Bolla und die Vorgeschichte bei Rapid zum Schuss ins Glück

Sport
FUSSBALL: ADMIRAL BUNDESLIGA / MEISTERGRUPPE / 9. RUNDE: SK RAPID - SK PUNTIGAMER STURM GRAZ

Der Klassiker Rapid – Sturm war nicht nur ein packendes Spiel vor 26.000 Fans, sondern auch das Duell der beiden Teams mit den meisten herausgespielten Großchancen in der Bundesliga: Die Hütteldorfer führen nach Runde 31 und dem 3:1-Sieg knapp vor den Grazern.

Dass Sturm daraus insgesamt 65 Treffer produzierte, Rapid aber nur 41, ist die kürzestmögliche Erklärung dafür, warum die Grazer als Tabellenführer in die letzten Runde gehen, während die Hütteldorfer nur Fünfter werden.

Für Rapid-Interimstrainer Stefan Kulovits war neben der „Leidenschaft wie im Derby unsere brutale Effizienz der Schlüssel zum Erfolg“.

Ist es nur Zufall, Glück und der Lohn für mehr Kampfgeist, dass die Rapidler plötzlich aus wenigen Chancen viel machen?

Ein genauerer Blick auf Bendeguz Bolla zeigt, dass mehr dahinterstecken dürfte.

Ablösefreier EM-Starter

Groß war die Überraschung, als Sportchef Katzer noch vor der EM 2024 den ungarischen Teamspieler für die vakante Position rechts hinten mit einem Vertrag bis Sommer 2027 holen konnte. Noch dazu ablösefrei.

Bendeguz Bolla erklärt seine damaligen Gedanken im KURIER-Gespräch. 

„Ich wollte rund um die EURO Ruhe und diese Frage vor dem Turnier klären“, sagt Bolla. Das hat sich für den 25-Jährigen ausgezahlt: Der 26-fache Teamspieler präsentierte sich bei der EM stark und ist nun an der rechten Flanke im 3-4-2-1-System gesetzt. „Seither spüre ich noch mehr Vertrauen durch den Teamchef“, erklärt der Mann aus Szekesfehervar im KURIER-Gespräch.

Bei Rapid ging der Start schief, mit dem Ausschluss im Europacup in Krakau: „Es war meine erste Rote Karte.“

  Ein Ex-Sturm-Verteidiger freut sich auf Real und Barcelona

Dafür glänzte Bolla dann gegen Trabzonspor mit einem feinen Assist zum 2:0 und perfekter Defensivarbeit gegen Top-Spieler Trezeguet. „Meine beste Partie im Herbst“, analysierte der Ungar im Trainingslager.

Wunsch nach mehr Ballkontakten 

Damals, in Benidorm, hatte Bolla noch große Träume und nur einen kleinen Kritikpunkt: „Ich würde mir mehr Ballkontakte und den Spielaufbau auch über meine rechte Seite wünschen.“

APA/MAX SLOVENCIK

Es kam bekanntlich ganz anders. So wie die meisten Rapidler präsentierte sich der Dauerläufer mit bislang 43 Einsätzen 2025 schlecht in Form, nachlässig und nach Ballverlusten frustriert. Sollten nur noch die vielen Tattoos („das erste war mit 17, es ist kaum noch Platz“) in Erinnerung bleiben?

APA/MAX SLOVENCIKVideos als Beweis

Vor dem Sturm-Spiel präsentierte Kulovits mehrere Videoclips: „Es ging um Verhaltensformen am Feld, die wir nicht akzeptieren. Wir haben viel mit Bendi gesprochen.“

Das hat offensichtlicht gewirkt. Bolla rackerte und bekam durch den veränderten Spielaufbau im 4-2-3-1 viel mehr Bälle: Der technisch versierte Legionär darf auch ins Zentrum rücken, weil vor ihm (anders als im 4-2-2-2) ein Flügelstürmer die Spielfeldbreite ausnutzt.

APA/MAX SLOVENCIK

Während Ex-Trainer Klauß Weitschüsse als statistisch ungefährlich abtat, traf der Verteidiger mit 100 km/h aus 27 Metern zur Führung, und zum 3:1 gleich noch einmal. „So wie Bendi jetzt positioniert ist, etwa vor dem 1:0, bringt es am meisten“, freut sich Kulovits.

Irgendwann möchte sich Bolla noch in einer Top-5-Liga beweisen: „Das wäre mein Ziel.“

Für die kommende Saison ist die Nummer 77 aber fix für rechts hinten eingeplant, höchstwahrscheinlich mit Peter Stöger als Trainer.

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Source:: Kurier.at – Sport

      

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