Aufarbeitung von Rapid und Austria: Konsequenzen nach Derby-Schande

Sport

Nach 577 Anzeigen sowie Verletzungen von 17 Fans und 10 Polizisten begannen Rapid und Austria mit der Aufarbeitung. Es wird deutlichere Konsequenzen als gewohnt geben.

Am Tag nach den heftigen Ausschreitungen beim Wiener Derby Rapid gegen Austria meldete sich auch die Politik zu Wort. „Diesem kriminellen Treiben muss endlich Einhalt geboten werden, bevor weitere Menschen verletzt werden, bevor auch der Fußball noch mehr Schaden nimmt“, meinte Vizekanzler Werner Kogler von den Grünen.

Der Sportminister fordert rigorosere Stadionverbote. Er sei „gleichermaßen schockiert wie empört“.

Nach Schlusspfiff des 343. Wiener Derbys eskalierte die Situation zwischen „Anhängern“ von Austria und Rapid. Leuchtraketen und Böller flogen aus der Austria-Ecke in einen neutralen Sektor, Menschen mussten sich in Sicherheit bringen.

Aktuell wird nach konkreten Antworten auf offene Fragen gesucht. Wie konnte das geschehen? Warum griff die Polizei so spät ein? Welche Folgen hat der Derby-Skandal für die Vereine?

GEPA pictures/ Philipp Brem

Nächster Skandal nach dem 2:1 von Rapid gegen die Austria im 343. Derby

Was war genau nach Schlusspfiff geschehen?

Spieler und Betreuer von Rapid jubelten vor dem „Block West“ über den 2:1-Sieg im Derby, als auf der gegenüber liegenden Seite Leuchtraketen und Böller aus dem Sektor der Austria-Fans, über den eingerichteten Puffer eines leeren Abschnitts, auf die Rapid-Osttribüne flogen. Besucher brachten sich dort in Sicherheit und ergriffen teilweise die Flucht.

Daraufhin stürmten Rapid-Fans das Feld und liefen in die Ecke, wo die Eskalation ihren Ausgang fand. Sie schossen ebenfalls Leuchtraketen ab, diesmal in den Austria-Sektor. In Folge gelangten Austrianer aus dem Sektor in den Stadion-Innenraum, es kam zu Handgreiflichkeiten und Schlägereien. Minutenlang flogen Leuchtraketen in alle Richtungen.

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Am Ende griff die Polizei (viel zu spät) ein, trennte die Kontrahenten und verhinderte Schlimmeres.

SEPA.Media | Thomas PichlerWie reagierten die beiden Vereine?

Die Austria wollte sich nicht öffentlich äußern, weil man noch den Termin mit der Bundesliga und Rapid abwartete. Montagabend gab die Bundesliga bekannt, dass „Vertreter von Rapid und Austria an den Tisch geholt“ wurden: „Dabei wurde einerseits die Dringlichkeit der Situation geschildert und anderseits von allen Beteiligten bekräftigt, sich weiter auszutauschen und mögliche Maßnahmen zu erarbeiten.“

Am Dienstagmittag möchte die Austria im Rahmen einer Pressekonferenz Stellung beziehen. Die violette Fanszene meldete sich per X (Twitter) selbstkritisch zu Wort und verurteilte die Böllerei mancher Anhänger.

Rapid startete mit einem „Tag der Aufarbeitung“. Neben der Verurteilung der Geschehnisse wird angekündigt, dass Personen, die sich am Platzsturm beteiligt, Böller gezündet oder Pyrotechnik geworfen haben, Hausverbot bekommen und bundesweite Stadionverbote beantragt werden.

Welche Folgen wird der Skandal haben?

Rapid nahm einen Minuspunkt auf Bewährung in diese Saison mit. Dieser Abzug wird schlagend – aus juristischen Gründen aber erst für die Saison 2025/’26.

Dazu wird es laut KURIER-Recherchen tiefgreifende Maßnahmen geben. Alle Beteiligten sind einig, dass Worte und kosmetische Eingriffe nicht mehr reichen.

Punkteabzüge werden ab dieser Saison nicht mehr neu ausgesprochen. Dafür ist der Strafenkatalog weit gefasst: Von Geldstrafen in sechsstelliger Höhe, über Sektorsperren für gewisse Fan-Bereiche bis hin zu einem Geisterspiel.

GEPA pictures/GEPA pictures/ Philipp BremWie wird über Konsequenzen entschieden?

Montag Abend tagt traditionell der Strafsenat. Das Nachspiel vom 343. Derby kann aber frühestens in einer Woche starten. Vorerst wird die enorme Fülle von Material, das in diesem …read more

Source:: Kurier.at – Sport

      

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