
Endlich ist sie wieder da: Die Serie, über die man sich so furchtbar aufregen muss – und die man leidenschaftliche Woche für Woche schaut. „And Just Like That …“, der Nachfolger von „Sex and the City“, entführt ab Freitag (30. Mai) bei Sky wieder in die fabelhafte Welt der berüchtigten New Yorker Freundinnen, die zu viel Geld und zu viel Freizeit haben.
Carrie (Sarah Jessica Parker) sitzt zu Beginn der dritten Staffel alleine in ihrem überdimensionierten Haus und schreibt Postkarten an Aiden (John Corbett), der sich zum Ende von Staffel zwei mit einer reichlich merkwürdigen Begründung verabschiedet hatte: Obwohl beide eine Ewigkeit auf ihr Happy End gewartet und durch Mr. Bigs Tod gemerkt haben sollten, wie kostbar gemeinsame Lebenszeit ist, wollte er lieber fünf Jahre warten, um sich in Ruhe und ohne Hilfe seiner Partnerin um seinen Problem-Teenager Wyatt zu kümmern. Was ihn nicht davon abhält, Carrie mitten in der Nacht anzurufen, wenn ihm nach drei Bier einfällt, dass er gerne Telefonsex hätte. Und so landet sie bald auf seiner Farm in Virginia, geht angeln und fährt mit einem Quad. Zu Hause Patschen statt High Heels zu tragen, hält sie aber nach wie vor für ein seltsames Konzept.
Craig Blankenhorn/Warner
Fesch mit Hut: Carrie (Sarah Jessica Parker) und Seema (Sarita Choudhury)
Singles sind weiterhin verboten
Carries Freundinnen haben andere Baustellen: Seema (Sarita Choudhury) versucht, ihre Fernbeziehung via Zoom am Leben zu halten – und steckt gleich einmal ihre Wohnung in Brand, weil sie beim Warten auf das fernmündliche Schäferstündchen mit einer Zigarette in der Hand einschläft. Miranda (Cynthia Nixon) sucht die Liebe (bekanntlich darf in dieser Serie niemand ohne Beziehung glücklich sein) und beweist dabei erst mal kein geschicktes Händchen. Charlotte (Kristin Davis) hat mit einem vermeintlich aggressiven Hund und einem Balletttänzer als Schwiegersohn in spe zu tun, während Lisa (Nicole Ari Parker) einen etwas zu feschen Arbeitskollegen bekommt.
Craig Blankenhorn/Warner
Lisa (Nicole Ari Parker) und Charlotte (Kristin Davis)
Ratten und One-Night-Stands
So wirklich einen roten Faden erkennt man hier zunächst nicht. Vielmehr plätschern belanglose Alltagshoppalas (Rattenplage, kaputte Alarmanlage, anhänglicher One-Night-Stand) eine ganze Weile lose vor sich hin, bis sich erst spät echte Probleme auftun. Wie diese nach den sechs Episoden, die vorab zu sehen waren, abgehandelt werden, bleibt abzuwarten.
Immer wieder gibt es zeitgeistige Beobachtungen, die man gerne weiter ausgeführt sehen würde. Charlotte beklagt etwa, dass ihre Karriere darunter leidet, dass sie Mutter zweier Kinder ist. Den Braten bereitet jedoch weiterhin sie zu und nicht Ehemann Harry. Carries Nachmieterin Lisette kritisiert einmal, wie toxisch Kommunikation über Apps ist. Aber dann taucht schnell ein gut aussehender Typ auf und das Thema ist abgehakt.
Eine wichtige Erkenntnis hat immerhin Miranda, die eine fürchterliche Reality-Show für sich entdeckt: „Ich habe endlich den Reiz des Hatewatchings für mich entdeckt.“ Wie man sich genüsslich über TV-Sendungen ärgert, das wissen „And Just Like That …“-Fans schon lange.
Source:: Kurier.at – Kultur