Finale „Andor“-Staffel: Ein besonders fein gesponnener „Star Wars“-Stoff

Kultur

Seit George Lucas 2012 die Rechte an „Star Wars“ an Disney verkaufte, wird die Sternensaga mit neuen Filmen und Serien kräftig ausgebaut. Mit „Rogue One: A Star Wars Story“ gelang 2016 ein großer Wurf. Der Prequel-Film erzählte von zentralen Ereignissen, die direkt vor dem Ur-Film „Krieg der Sterne“ spielen. Tony Gilroy kreierte dafür eine merklich düsterere Sci-Fi-Welt. Seit 2022 arbeitet er am Prequel des Prequels und erzählt in der Serie „Andor“ den Werdegang Cassian Andors (auch hier gespielt von Diego Luna) vom Kleingauner zum Rebellenspion.

Bereits in Staffel 1 tauchte man tief ins Alltagsleben in der Galaxis ein, wo das Imperium seine Terrorherrschaft auszuweiten sucht. Fans wie Kritiker zeigten sich angetan von Erzählduktus und Detailreichtum. Diese Woche startete Staffel 2, die zum großen Finale führt, das dann direkt an „Rogue One“ anschließen soll. Während Staffel 1 einen Zeitraum von einem Jahr erzählt hat und den Boden gemächlich – und dennoch spannend – bereitete, waren nun mit ebenfalls zwölf Episoden vier Jahre zu bewältigen. Jeden Mittwoch wird ein neues von vier Kapiteln zu je drei Folgen auf Disney+ veröffentlicht (Finale am 14. Mai). Obwohl sich jedes Kapitel über ein Jahr erstreckt, wird jeweils nur eine kurze Zeitspanne herausgegriffen – Gilroy erreicht damit eine fesselnde Echtzeitatmosphäre.

So ist das Rebellenleben

Zu Beginn kapert Cassian einen imperialen TIE-Abfangjäger und stellt sich mangels spezifischer Kenntnisse etwas patschert an. So ist das eben im echten Rebellenleben. Senatorin Mon Mothma (Genevieve O’Reilly) weilt inzwischen auf ihrem Heimatplaneten bei der Hochzeit ihrer Tochter, wo auch Rebellen-Hirn Luthen Rael (Stellan Skarsgård) zugegen ist. Die Landpartie mit chandrilanischen Traditionen entwickelt sich in Folge 3 zur Techno-Party, der unbeschwerte Tanz wird durch schlechte News gestört. Indes sieht sich ein Häufchen Rebellen auf einem agrarisch geprägten Planeten dem Zugriff von Stormtroopers ausgeliefert. Mit welcher Raffinesse hier Ereignisse auf mehreren Planeten gegengeschnitten werden (Regie: Toby Haynes), gestaltet sich geradezu als Meisterwerk.

  Abschied von einem der wichtigsten Opernintendanten

Lucasfilm LtdTM

Während die Senatorin (Genevieve O’Reilly) noch feiert, gerät das galaktische Leben zunehmend aus den Fugen 

Komplexität

Beim Planeten-Hopping mischt auch Ghorman mit. Der Planet war bisher durch feine Stoffe aus Spinnenfäden (sic!) bekannt. Nun interessiert sich das Imperium für dort schlummernde Energiequellen. Sicherheitsmitarbeiter Syril (Kyle Soller) erhält dort einen neuen Job, seine Beziehung zur Geheimdienst-Kommandantin Dedra (Denise Gough) wird in all ihrer Komplexität geschildert. Auch Cassian und Bix (Adria Arjona) haben viel aufzuarbeiten.

Trotz der Vielzahl an Charakteren erhalten die einzelnen Figuren viel Aufmerksamkeit und die Dramatik der (revolutionären) Ereignisse nimmt deutlich zu. Gilroy festigt damit seinen Ruf als inspiriertester Baumeister in der „Star Wars“-Galaxie. Es ist zu hoffen, dass er weitere Bauaufträge erhält. Peter Temel

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Source:: Kurier.at – Kultur

      

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