Koalition mit der FPÖ: Gessl appeliert an die NÖ-Kulturbetriebe

Kultur

Paul Gessl, Geschäftsführer der mächtigen NÖKU-Holding, hofft auf ein weltoffenes, liberales Kunst- und Kulturland auch in Zukunft

Auch in der NÖKU herrscht Unruhe und Sorge wegen der Koalition von Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) mit Udo Landbauer (FPÖ). Die Niederösterreich Kulturwirtschaft ist eine Holding des Landes – und die wirtschaftliche Dachorganisation für alle wichtigen Kulturinstitution; zur NÖKU gehören unter anderem das Festspielhaus St. Pölten, das Landestheater Niederösterreich und die Bühne Baden, die Kunsthalle Krems, das Landesmuseum und das Karikaturmuseum, Grafenegg, das Arnulf-Rainer- und das Nitsch-Museum, die Sommerspiele Melk, das Donaufestival und die Festspiele Reichenau.

„Aus gegebenem Anlass“ richtete Paul Gessl, der Geschäftsführer der NÖKU, nun einen Appell an die Leitungen der Kulturbetriebe.

„Übernehmen wir weiterhin unseren gesellschaftlichen, demokratie- und bildungspolitischen Anspruch und setzen wir gemeinsam und erfolgreich die inhaltliche und künstlerische bzw. wissenschaftliche Arbeit fort!“

Die NÖKU-Gruppe hätte „sehr positiv die einzigartige Entwicklung und Positionierung des Kunst- und Kulturlandes Niederösterreich geprägt“. Genau diese inhaltliche Heterogenität und Diversität würden „in Zeiten sich ständig verändernder gesellschaftlicher und politischer Rahmenbedingungen zu einem entscheidenden Wert“, Niederösterreich werde sich daher „auch in Zukunft zu einem weltoffenen, liberalen, modernen Kunst- und Kulturland entwickeln“.

Die Ziele der NÖKU-Gruppe seinen mit dem Land Niederösterreich abgestimmt, man hätte „auch die Unterstützung für die kommenden Jahre“ bekommen. Mikl-Leitner war, wie ihr Vorgänger Erwin Pröll, für die Kultur zuständig – und sie dürfte es bleiben.

Warnung der Künstler 

Gessl reagierte mit seinem Appell auch auf einen Protestbrief von in Niederösterreich lebenden Künstlern, Kabarettisten und Schriftstellern, die vor einer Koalition mit der „nationalistischen, fremdenfeindlichen, niederösterreichischen FPÖ“ gewarnt hatten: Die Zukunft Niederösterreichs liege „in einer internationalen Offenheit und im Bekenntnis zu einer modernen demokratischen Gesellschaft in einem gemeinsamen Europa“. Unterzeichnet wurde der Brief an Mikl-Leitner unter anderem von Robert Menasse, Peter Turrini, Gertraud Klemm, Iris Andraschek, Robert Palfrader, Otto Lechner, Robert Schindel, Christa und Kurt Schwertsik sowie Josef Hader, Florian Scheuba und David Schalko.

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Source:: Kurier.at – Kultur

      

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