Landestheater NÖ: Künftige Chefin aus Vorgängerjob in Kassel entlassen

Kultur

Das Staatstheater Kassel veröffentlichte unlängst eine Presseerklärung, die für das Landestheater Niederösterreich in St. Pölten nicht ganz uninteressant sein dürfte. Denn es „hat sich mit sofortiger Wirkung von seiner Schauspieldirektorin Patricia Nickel-Dönicke getrennt.“
Patricia Nickel-Dönicke war seit dem Sommer 2021 als Schauspieldirektorin am Staatstheater Kassel tätig und hatte im Jänner bekannt gegeben, dass sie im Sommer 2026 als Künstlerische Leitung an das Landestheater in St. Pölten wechseln werde. Seither läuft in Kassel die Suche nach einer neuen Schauspieldirektion ab der Spielzeit 2026/27. Die Intendanz möchte eine Entscheidung noch in dieser Spielzeit treffen. Aber schon jetzt trennte sie sich von Nickel-Dönicke. Über die Gründe wurde nichts bekanntgegeben. Die Dramaturgin will mit rechtlichen Schritten gegen die Kündigung vorgehen.

Patricia Nickel-Dönicke, aufgewachsen in Nordhessen, arbeitete unter anderem am Staatstheater Darmstadt, an den Städtischen Bühnen Osnabrück, am Theater Heidelberg, am Staatstheater Mainz und am Theater Oberhausen. 2021 wäre sie fast nach Luzern gewechselt, ging dann aber nach Kassel. Ihre Biografie zeigt, dass sie es nirgendwo lange hielt. Gegenüber dem KURIER haben ehemalige Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen  unter anderem eine hohe Personalfluktuation erwähnt. Ihre häufigen Job-Wechsel hätten ihre Gründe – unter anderem in der Mitarbeiterführung. Zudem engagierte sie da wie dort ihren Ehemann, den Schauspieler Clemens Dönicke: „Wir sind seit 2016 verheiratet und gemeinsam am sechsten Haus. Er hat in die jeweiligen Ensembles gut reingepasst“, so Patricia Nickel-Dönicke gegenüber dem KURIER im Jänner dieses Jahres nach der Bekanntgabe, dass sie auf Marie Rötzer folgen wird.

Paul Gessl, Geschäftsführer der NÖ Kulturwissenschaft, betont gegenüber dem KURIER, dass er nichts von Gerüchten halte. Nickel-Dönicke hätte u. a. mit ihrem Konzept und ihren Kontakten die Jury überzeugt. Der Vertrag beginnt mit 1. September 2026 und läuft fünf Jahre mit einer Option auf Verlängerung.

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Nicht hinterfragt worden sein dürfte, warum sich Nickel-Dönicke überhaupt für das Landestheater in St. Pölten beworben hat. Schließlich ist Kassel viermal und das dortige Theater doppelt so groß. Im Gespräch mit dem KURIER bekannte sie ein, zuletzt vor zehn Jahren in St. Pölten gewesen zu sein. 

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Source:: Kurier.at – Kultur

      

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