Kletter-Star Schubert: „Ich weiß, worauf es bei Olympia ankommt“

Sport

In 100 Tagen hat der sechsfache Weltmeister bei Olympia seinen großen Auftritt. Der KURIER begleitet den Tiroler auf dem Weg nach Paris.

Jakob Schubert zählt bei den Olympischen Sommerspielen zu den großen österreichischen Medaillenhoffnungen. Der KURIER begleitet den 33-jährigen Innsbrucker auf dem Weg nach Paris und liefert regelmäßig Einblicke in das Leben eines Kletterers.

In genau 100 Tagen wird Jakob Schubert in der französischen Hauptstadt nach oben blicken und vor ihm wird sich eine riesige Wand auftürmen. Eine Steilwand voller Tücken und Probleme, werden manche vielleicht sagen. Aber wenn jemand solche Situationen und Herausforderungen im Griff hat, dann ist es Jakob Schubert, der beste Sportkletterer der Geschichte.

APA/EXPA/JOHANN GRODER

Jakob Schubert hat in der Steilwand jede Situation im Griff

Der 33-jährige Innsbrucker ist sechsfacher Weltmeister und dominiert seinen Sport seit über einem Jahrzehnt, kein Kletterer hat mehr Goldmedaillen gewonnen. Schubert,  der Olympiadritte von Tokio 2021, ist in 100 Tagen der Favorit im Kombinationsbewerb, bei dem in den beiden  so konträren Disziplinen Lead und Bouldern der beste  Kletterer ermittelt wird.

KURIER: 100 Tage bis Olympia. Wie weit ist Paris für Sie entfernt?
Jakob Schubert: Die Olympischen Spiele sind bei mir sehr präsent. Das muss aber auch so sein. Seit ich das Ticket fix habe, dreht sich im Training praktisch alles um Olympia. Ich ordne Paris alles unter, die gesamte   Vorbereitung ist darauf abgestimmt. In Wahrheit habe ich  Olympia schon seit vielen Monaten  im Kopf.

Kann man sich da nicht auch leicht verrückt machen?
Ich bin der Typ Sportler, der sich solche Ziele immer gerne vor Augen führt und sich damit intensiv beschäftigt. Und ich sage mir auch ständig,  wie wichtig dieses Jahr ist und wie wichtig  dieser Wettkampf. Mag sein, dass das andere Sportler unter Druck setzen und hemmen würde, für mich ist das ein  enormer Antrieb. Und mir persönlich gibt das auch eine riesige Motivation.

  CL-Halbfinale live: So steht es bei Paris Saint-Germain gegen Dortmund

Jakob Schubert

Wie kann man sich das vorstellen?
Ich bin extrem fokussiert und gehe sehr analytisch  an dieses Projekt heran und hinterfrage auch viel:  Was kann ich optimieren, wo habe ich noch Potenzial, wie sieht die perfekte Vorbereitung aus?

Das klingt, als hätten Sie eine Art Masterplan.
Das hat jetzt aber nichts mit Olympia zu tun. Ich bereite mich auch auf Weltmeisterschaften so vor.  Natürlich stehen Olympische Spiele  noch eine Stufe drüber. Da habe ich den Luxus,  dass ich das Ticket für Paris schon seit letzten Sommer  habe und ich mir deshalb in der Vorbereitung keinen Stress machen muss.   Jene Kletterer, die das Limit  noch nicht haben,  müssen jetzt schon in beiden Disziplinen in Topform sein, um sich  zu qualifizieren.   Zugleich ist es aber auch ein kleiner Nachteil, dass ich das Ticket schon so früh in der Tasche habe.

Inwiefern ein Nachteil?
Ich darf  deshalb bei  den letzten beiden Olympia-Qualifikationsbewerben nicht an den Start gehen. Das sind aber die einzigen Wettkämpfe bis Paris, bei denen das Olympia-Format mit der Kombination geklettert wird. Das ist nach wie vor unser großes Problem: Dass wir eine Disziplin bei Olympischen Spielen und Weltmeisterschaften klettern mit Bouldern und Lead hintereinander, die es im Weltcup so eigentlich gar nicht gibt. Du kannst diese Situation …read more

Source:: Kurier.at – Sport

      

(Visited 1 times, 1 visits today)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.