Rückenwind für Österreichs Gold-Mission bei Olympia

Sport

In einem Monat geht es vor Marseille um Medaillen. Unterstützung bekommen die Österreicher von einem, der weiß wie es funktioniert: Olympiasieger Roman Hagara.

Aus Marseille Manfred Ruthner

Die Marina Olympique östlich des Zentrums von Marseille wirkt noch verwaist, wenn man durch den meterhohen Zaun einen Blick in den künftigen Olympia-Segelhafen wirft. Denn die internationale Seglerelite hat sich vor Monaten einige Kilometer weiter neben dem belebten Plage de la Pointe Rouge ein Container-Dorf auf einer Landzunge eingerichtet.

Mitten drinnen weht die rot-weiß-rote Flagge vom Dach des Lager- und Werkstatt-Containers des österreichischen Olympia-Teams.

Auch der zweifache Tornado-Olympiasieger Roman Hagara ist dabei. Er ist jetzt als Leiter der Technologie-Abteilung für alle technischen Feinheiten der Hightech-Segelflotte zuständig, die sich unter Planen rund um den Container schart, geschützt vor neugierigen Blicken und sandigen Windböen vom nahen Strand.

Aussichtsreiches 49er-Duo

„Heute sind die Segler nicht ausgelaufen. Der Mistral bläst mit mehr als 6 Windstärken, das ist zu riskant, wir wollen Materialschäden so knapp vor der olympischen Segelregatta verhindern“, sagt Roman Hagara, der sich zum 49er-Duo Benjamin Bildstein und David Hussl gesellt, im Schatten eines Sonnensegels an der Containerwand.

„Die Vorbereitungen unseres großen Segler-Teams sind großteils abgeschlossen, die letzten vier Wochen dienen zur Feinabstimmung aller Komponenten an den Booten.“

Innerhalb des österreichischen Aufgebots verfügt das 49er-Duo über die besten Revierkenntnisse, in ihrem ersten gemeinsamen 49er-Jahr 2013 lagen sie bei der WM vor Marseille bis zum vorletzten Tag auf Medaillenkurs, beim Weltcupfinale 2019 holte das Duo Silber.

2021 bei den Olympischen Spielen von Tokio reichte es für Platz 10. David Hussl: „Wir sind ein gut eingespieltes Team. Damit können uns Stressfaktoren während der Regatta weniger zusetzen. Jeder vertraut dem Teampartner. Taktische Entscheidungen, etwa zu einer Kursänderung, trifft Beni als Steuermann. Wenn mir jedoch etwas auffällt, das er von seiner Position an Bord nicht sehen kann, dann bringe ich das natürlich ein.“

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Wäre bei den extremen Bedingungen eine Olympia-Regatta denkbar?

Benjamin Bildstein: „Es wird erst knapp vor Beginn der olympischen Wettkämpfe entschieden, innerhalb welchen Bereichs an Windstärke gesegelt wird. Aber wenn es so wie heute wäre, dann macht es uns eigentlich Spaß. Gerade weil der 49er sehr schwer zu beherrschen ist, wird es zur Herausforderung, denen einige Gegner nicht gewachsen sind.“

Was passiert bei einem Materialschaden, darf mein Teile austauschen?

David Hussl: „Bei einem Schaden muss ein Antrag an die Wettfahrtleitung gestellt werden, um den entsprechenden Teil auswechseln zu dürfen.“ Ein Ersatzgennaker, dieses bauchige Segel, wird am Wasser von der Jury mitgeführt und kann im Schadenfall getauscht werden.

Wie war hier das Wetter Ende Juli 2023, also einem Jahr vor den olympischen Segelbewerben?

David Hussl: „Es war sehr heiß, ähnlich wie in Tokio vor drei Jahren. Es wird uns ein meteorologisches Team zur Seite stehen, um Entwicklungen des Windes zu simulieren und uns vor dem Start zu beraten. Es ist wichtig, dass wir uns jetzt auf alle möglichen Szenarien vorbereiten. Wir fühlen uns gut aufgestellt, haben einen ganz klaren Fahrplan für die verbliebene Zeit.“

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Source:: Kurier.at – Sport

      

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