Investitionen in heimische Start-ups weiter rückläufig

Wirtschaft

Die Anzahl der Finanzierungsrunden brach im ersten Halbjahr um ein Viertel ein. Vor allem kleinere Deals gingen stark zurück.

Investitionen in österreichische Start-ups haben im ersten Halbjahr dieses Jahres stark abgenommen. Insgesamt erhielten heimische Jungunternehmen von Jänner bis Juni 298 Mio. Euro und damit deutlich weniger als im Vergleichszeitraum des Vorjahres, wie aus dem am Donnerstag veröffentlichten Start-up-Barometer der Unternehmensberater von EY hervorgeht. 

In den ersten 6 Monaten 2023 waren es mit 365 Millionen Euro um 18 Prozent mehr gewesen. Zwei Deals im Juni sorgten dafür, dass die Statistik dennoch passabel ausfiel.

Das auf Contentmanagement-Systeme spezialisierte Linzer Start-up Storyblok erhielt 74 Mio. Euro, vorwiegend von US-Investoren. Prewave, ein Spin-off der TU-Wien, das mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz Lieferketten analysiert, zog bei einer Finanzierungsrunde 63 Mio. Euro an Land.

Anzahl der Finanzierungsrunden gesunken

Gesunken ist  auch die Anzahl der Finanzierungsrunden, und zwar um mehr als ein Viertel auf 70. Die Anzahl kleinerer Deals im Umfang bis zu einer Mio. Euro ging noch stärker zurück. Waren es im ersten Halbjahr 2023 noch 57, beläuft sich die Zahl im bisherigen Jahresverlauf gerade einmal auf 38.

Wie auch in den Vorjahren konnten Tech-Start-ups die meisten Finanzierungsrunden abschließen, gefolgt von den Bereichen Gesundheit und Energie. Im Energie-Sektor gab es als einzigen Bereich starke Zuwächse. Das Wiener Stromhandels-Start-up enspired erhielt beispielsweise im Mai eine Finanzspritze von 26 Mio. Euro.  

Die meisten Finanzierungsrunden konnten mit 41 in Wien abgeschlossen werden, gefolgt von der Steiermark (9), sowie Niederösterreich und Oberösterreich mit jeweils 5.

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Boom-Jahre vorbei

Gegenüber den überdurchschnittlich guten Jahren 2021 und 2022 waren die Investitionen in heimische Start-ups bereits im vergangenen Jahr rückläufig. Das liege auch im internationalen Trend, sagt Florian Haas, Head of Start-up bei EY Österreich. Nach dem Boom heiße es  „Back to the Old Normal“. 

Für die heimische Szene sei die Situation  herausfordernd. Dass zuletzt auch die in Österreich traditionell starke Frühphasenfinanzierung stark rückläufig sei, sollte die „Alarmglocken schrillen“ lassen, sagt Haas.  Er regt bessere Rahmenbedingungen für Investments von institutionellen und privaten Anlegern an, beispielsweise die Etablierung eines Dach-Fonds.

Anzeichen für Erholung

Für das zweite Halbjahr gebe es Anzeichen für eine leichte Verbesserung, für 2025 könne mit einer „positiven Dynamik“ gerechnet werden. Langfristig sieht Haas österreichische Start-ups  gut aufgestellt. In den vergangenen 10 Jahren habe das Ökosystem eine Professionalisierung erfahren und sei  zunehmend ins Blickfeld internationaler Investoren geraten. 

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Source:: Kurier.at – Wirtschaft

      

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