Zwischen Pfändung und Schenkungen: Was René Benko finanziell bleibt

Wirtschaft

Was der gestrauchelte Immobilienmogul von seinem Monatsgehalt an den Insolvenzverwalter abführen muss.

Im ehemaligen Firmenimperium von René Benko wird das Aus der insolventen Signa Retail GmbH besiegelt. Im Sanierungsverfahren dieser Handelsholding wurden laut Creditreform mittlerweile 154 Millionen Euro an Forderungen angemeldet, wovon aber nur 43 Millionen Euro auch anerkannt wurden.

Unter diesem ehemals Milliarden schweren Holding-Dach waren mittelbar die Handelsbeteiligungen wie die deutsche Kette Galeria Karstadt Kaufhof und der Hälfte-Anteil an der Schweizer Globus-Kette gebündelt.

„Ob und inwieweit Erlöse aus den Schweizer und anderen Beteiligungen zu rechnen ist, bleibt abzuwarten“, heißt es im aktuellen Bericht des Insolvenzverwalters Christoph Stapf. Er erachtet nun die Fortführung des Sanierungsverfahrens bei der Signa Retail für „nicht zweckmäßig“, und das Verfahren wird in einen Konkurs umgewandelt.

Existenzminimum

Indes wurde im Insolvenzverfahren über das Vermögen des Unternehmers René Benko laut KSV1870 bekannt, dass Benko den nicht pfändbaren Anteil seines monatlichen Netto-Einkommens an den Insolvenzverwalter bzw. die Masse abführt. Da der frühere Immobilienmogul angeblich 3.700 netto im Monat von einem Unternehmen aus dem Umfeld der Laura Privatstiftung bekommt, bleiben ihm nach Abzug des pfändbaren Teils laut KSV1870 2.998,40 Euro, weil er zumindest für drei unmündige Kinder unterhaltspflichtig ist. Ist er auch für seine erwachsene Tochter, die studieren soll, unterhaltspflichtig, bleiben ihm 3.246,70 Euro.

Oder anderes gesagt: Im Insolvenztopf landen monatlich so nur zwischen 450 und 700 Euro. Da die Gläubiger rund 2,4 Milliarden Euro an Forderungen angemeldet haben, ist Benkos finanzieller Beitrag nicht einmal ein Tropfen auf dem heißen Stein.

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Schenkungen

Der tatsächliche Lebensstandard von Benko soll angeblich in ganz anderen Höhen schweben. Doch diesen kann er nur mit „Zuwendungen“ seiner Familie aufrechterhalten, wie er vor längerer Zeit dem Insolvenzverwalter bekannt gab. Tatsächlich hat Benko schon in den vergangenen zehn Jahren hohe Geldbeträge erhalten. „Auffallend sind hohe Schenkungen der Mutter an Benko im Jahr 2015 in Höhe von 15 Millionen Euro“, heißt es in einem Bericht des Insolvenzverwalters. „Anlass für die Schenkung und die Mittelherkunft sind dem Insolvenzverwalter nicht bekannt.“ Insgesamt waren es über die Jahre 22,74 Millionen Euro.

Davon sind 343.000 Euro an die Mutter unter dem Titel „Rückführung Darlehen“ zurückgeflossen. Denn ab November 2023 sollen die Zahlungen nicht mehr als Schenkungen, sondern als Darlehen deklariert worden sein. Schriftliche Verträge liegen dem Insolvenzverwalter nicht vor. Die „Schenkungen“ sollen dazu dienen, laufende Ausgaben der Lebensführung von René Benko und seiner Familie zu gewährleisten.

René Benko hat als Stifter über die Jahre Zig-Millionen Euro an Zuwendungen an die Laura Privatstiftung und die Ingbe Privatstiftung getätigt. In beiden Stiftungen sind die Mutter, die Ehefrau und die Kinder Begünstigte.

Sicherer Hafen

„Es diente dazu, einen sicheren Hafen für seine Nachkommen zu schaffen“, sagt ein Insider. „Solange zum Beispiel die Mutter die Ausschüttungen für sich nicht braucht und das Geld dem Sohn zur Verfügung stellt, liegt das allein in Ermessen der Mutter.“ Nachsatz: „Er wird auf hohem Niveau finanziell durchgefüttert.“ Wie viel Benko aktuell erhält, ist nicht bekannt.

Da diese Zahlungsflüsse viele Jahre vor René Benkos Pleite erfolgten, sind diese Geldflüsse auch rechtlich nicht anfechtbar und somit von einem Zugriff des Insolvenzverwalters gesichert.

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Source:: Kurier.at – Wirtschaft

      

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