Filmkritik zu „MaXXXine“: Hollywood zwischen Porno und Horror

Kultur

Mia Goth greift ihre Rolle als Maxine Minx aus „X“in Ti Wests drittem Film in der Slasher-Reihe auf

Man muss nicht „X“ und „Pearl“ gesehen haben, um „MaXXXine“ zu verstehen; aber es schadet nicht. „MaXXXine“ ist der dritte Teil einer Horror-Filmreihe von US-Regisseur Ti West: In „X“ ließ West einen Slasher-Thriller nach dem Vorbild des Horror-Klassikers „Texas Chainsaw Massacre“ aus den Siebzigerjahren wieder aufleben. Sein Nachfolgefilm „Pearl“ wiederum sprang zurück ins Jahr 1918, wo eine junge Frau mit psychopathischen Zügen Tänzerin werden will und ihren Traum mithilfe einer grausigen Mordserie zu verwirklichen sucht.

Die Britin Mia Goth profilierte sich in beiden Filmen und greift als Titelheldin „MaXXXine“ auf ihre Rolle in „X“ zurück: Die Pornodarstellerin Maxine Minx hat das Massaker in Texas überlebt und versucht nun, als seriöse Darstellerin in Hollywood von 1985 Fuß zu fassen. Wild entschlossen spricht sie bei einem Casting vor, um in einem zweitklassigen Horror-Trasher namens „The Puritan II“ die Hauptrolle zu ergattern. Während Maxine an ihrer Karriere feilt, geht in Hollywood ein Serienmörder um. Brutal ermordet der „Night Stalker“ junge Frauen und zieht dabei seinen Wirkungsradius immer enger um Maxine. Diese lässt sich anfänglich von nichts beirren – weder von den Demonstrationen religiöser Fanatiker, die sich gegen den „Sündenpfuhl“ Hollywood und die unmoralischen Auswüchse der Unterhaltungsindustrie empören; noch von den Umtrieben des „Night Stalkers“. Souverän bewegt sie sich durch die nächtlichen Hinterhöfe von Los Angeles – und als ihr einmal ein Mann nachstellt, lehrt sie ihn eine grausam-blutige Lektion.

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Justin Lubin/UPI

Mia Goth ist „MaXXXine“

Hitchcocks Haus

In fettigen Trash-Farben rekonstruiert Ti West den Look und das Feeling der Achtzigerjahre irgendwo zwischen „St. Elmo’s Fire“ und schmuddeligen Videoproduktionen, James Ellroys „Schwarzer Dahlia“, Brian De Palmas Erotik-Thrillern und Paul Schraders Noir-Drama „Hardcore“. Sein fachkundig konstruiertes Pastiche-Kino setzt sich gekonnt aus den Retro-Versatzstücken einer Ära zusammen – von den Schulterpolstern bis hin zur Hommage an Hitchcocks „Psycho“-Haus.

Trotz seiner Raffinesse kann man sich aber des Eindrucks nicht erwehren, dass West in seiner Eigthies-Nostalgie feststeckt – und seinem Thriller keine Eigenspannung einhauchen kann. 

INFO: USA/GB 2024. 104 Min. Von Ti West. Mit Mia Goth, Charley Rowan McCain, Kevin Bacon.

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Source:: Kurier.at – Kultur

      

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