Cheerleading: Von der Seitenlinien-Attraktion zur anerkannten Sportart

Sport

Bei der Cheerleading-WM hat Österreich erneut die Chance auf Medaillen. Wie es hierzulande zum Cheer-Boom kam und wie Vorurteile langsam verschwinden.

Ja, auch Cheerleader kämpfen um Weltmeistertitel. Und gleichermaßen gegen Vorurteile, seitdem es die Sportart gibt. Kreischende Mädchen an den Seitenlinien der Football-Felder, „Tussis“, jedenfalls keine Athletinnen und schon gar keine Männer.

Bekannt in Europa vor allem aus der US-Filmkultur, hat sich das Cheerleading in den vergangenen Jahrzehnten aber längst auch hier zur kompetitiven Sportart entwickelt. Die Protagonistinnen und Protagonisten (!) sind mindestens genauso athletisch wie die Footballer, die sie einst anzufeuern hatten. Pyramiden, Sprünge, Hebefiguren und Handstände auf den Händen der Kolleginnen verlangen danach. 

Cheerleading hat sich längst von der Pausenfüllung zu einer eigenen Sportart entwickelt. In Gruppen oder Paaren treten die Teams gegeneinander in Meisterschaften an. Auch in Österreich.

Cheer-Boom

Mittlerweile spricht man in der österreichischen Cheerleading-Szene von einem regelrechten Boom. Junge Mädchen, aber auch vereinzelt Buben, starten schon in jungen Jahren bei den Vereinen. Auf Cheerleading-Veranstaltungen melden sich immer mehr Teams an, die Hallen werden langsam zu klein und sind meist ausverkauft. 

Dass Cheerleading – auch in Österreich – immer mehr als Sport wahrgenommen wird, macht Magdalena Bramböck vor allem am sportlichen Erfolg des österreichischen Nationalteams fest. 2022 holte Bramböck selbst mit ihrem Team in der Kategorie Senior All Girl Elite (Level 5), der zweithöchsten Kategorie, in Orlando den ersten Weltmeistertitel überhaupt für Österreich. „Das war der Startschuss“, sagt die damalige Goldmedaillengewinnerin, die mittlerweile Generalsekretärin des Österreichischen Cheerleading und Cheer Performance Verbands (ÖCCV) ist.

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In den vergangenen zwei Saisonen hat der Verband in allen Altersklassen des weiblichen Cheerleadings die Weltmeistertitel geholt, was den Aufstieg ins höchste Cheerleading-Level ermöglicht hat.
Cheerleading und Performance Cheer sind seit den internationalen Erfolgen, aber auch den regelmäßigen Auftritten im Rahmen der Sport Austria Finals seit 2021 sowie der Anerkennung als offizielle Sportarten 2023 in aller Munde.

Und was macht das mit Vorurteilen und Klischees? „Wer einmal in Berührung mit dieser Sportart gekommen ist, der wirft mögliche Vorurteile schnell über Bord“, ist Bramböck überzeugt.

WM-Medaille als Ziel

Das Nationalteam ist auch heuer wieder bei der WM in Orlando vertreten (24. bis 26. April). Allerdings in diesem Jahr „nur“ mit dem Senior-Coed-Nationalteam (Männer und Frauen) sowie dem Performance-Cheer-Double (Viktoria Schellenbauer und Nina Böhm). 

Der Grund: Österreich ist mit seinen Youth- und Junior-Teams in dieser Saison in den Aufbau gegangen, um ab 2025 in der höchsten Klasse auf Medaillenjagd zu gehen. 

Dennoch ist auch heuer bei der WM zumindest eine Medaille das Ziel. „Wir sind zuversichtlich, dass wir auch mit unserem Coed-Team den WM-Titel holen und damit auch in dieser Kategorie ins höchste Level aufsteigen können“, sagt Petra Gruber, Leiterin der ÖCCV-Nationalteams. „Letztes Jahr hat unser Coed-Team mit Rang 4 nur knapp das Podium verpasst“, sagt Bramböck, „Ziel ist heuer auf jeden Fall eine Medaille“. 

Im Performance Cheer Double liege das gesamte Feld dicht aneinander, letztes Jahr erreichte das Team Austria den 10. Platz. Die Top 10 sind wieder das Ziel, eine Medaille aber durchaus möglich. Das Halbfinale startet bereits heute, Mittwoch, die besten 10 kommen ins Finale (Donnerstag).

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Source:: Kurier.at – Sport

      

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