
Steffen Hofmann sorgte für das Comeback von Barisic auf der Trainerbank. Mit dem Derby-Spezialisten geht es bei Rapid wieder bergauf.
Mit Zoran Barisic als Trainer waren Derbysiege keine Überraschung. 2016 verabschiedete sich der Wiener mit zwei Erfolgen gegen die Austria. In diesem Jahrtausend ist der 52-Jährige überhaupt der einzige Coach, der drei Derbys in Folge gewinnen konnte.
„Das war 2013/’14 mit einer leiwanden Truppe, die eine extreme Vorfreude auf Derbys hatte“, erinnert sich Barisic. „Jetzt hab’ ich auch so eine Mannschaft – und sie ist auf dem Weg, noch leiwander zu werden.“
Widerspruch gibt es in Hütteldorf nicht. Eigentlich unglaublich beim Gedanken, welche Probleme Rapid bei der Barisic-Rückkehr vor genau fünf Monaten hatte. Und in welchen Turbulenzen sich der Verein seit der Vaduz-Blamage befand.
„Großartiger Job“
„Zoki macht als Trainer einen großartigen Job – so wie damals“, urteilt Steffen Hofmann – mit einer kleinen Einschränkung des Geschäftsführers.
Hofmann: „Er kann zum Großteil aber auch mit jenem Kader arbeiten, den er selbst zusammengestellt hat.“
Barisic würde nie aussprechen, dass ihm der Sportchef-Job nicht gutgetan hätte: „Ich war das mit ebenso großer Leidenschaft.“ Allerdings: Es reicht ein Blick in das Gesicht, auf sein Lächeln, darauf, wie er Spieler umarmt oder mit Mitarbeitern scherzt. Oder auf den Punkteschnitt von 2,08.
Das Ergebnis ist eindeutig: Barisic hat auf der Trainerbank sein Glück (wieder) gefunden.
Obwohl er dazu gezwungen werden musste.
APA/EVA MANHART
Gell, du magst mi: Rapid-Trainer Zoran Barisic schätzte den Spieler Markus Katzer (li.), nun ist der Sportdirektor sein Vorgesetzter
Zum besseren Verständnis: Barisic ist Loyalität wichtig, und deshalb wollte er seinem ersten selbst ausgesuchten Cheftrainer auch so lange wie möglich zur Seite stehen. Als zwei Wochen nach Vaduz das desaströse 1:3 gegen den WAC folgte, war das Scheitern von Ferdinand Feldhofer offensichtlich. Aber im sich auflösenden Präsidium gab es keine Mehrheit für einen Trainerwechsel.
Barisic hätte auch Hofmann als Interimstrainer Erfolge zugetraut, doch das wäre in der Praxis nicht mehr umzusetzen gewesen: Der Sportkoordinator bastelte an seiner Liste für das Präsidium.
Nach dem 0:1 in Ried sprach Hofmann schließlich den entscheidenden Satz aus: „Zoki, nur du kannst das jetzt machen.“
Es passt wieder
Jetzt ist von Spielern zu hören, dass ihnen der Routinier draußen Sicherheit geben würde; dass sein Spielstil ihnen entgegenkommt; dass sie sein Vertrauen in ihre Stärken tatsächlich spüren würden.
Heute wollen sie das mit dem ersten Derbysieg seit dreieinhalb Jahren zurückgeben.
Source:: Kurier.at – Sport