Nächste Runde im Lauda-Erbschaftsstreit

Wirtschaft

Witwe Birgit hat ihre Forderung erheblich reduziert, sie will heiraten und mit den Zwillingen in die Schweiz gehen

Am 20. Mai jährt sich der Todestag von Niki Lauda zum fünften Mal. Bald nach seinem Tod entbrannte ein heftiger Streit um das Erbe des dreifachen Formel-1-Weltmeisters. Witwe Birgit, die Mutter der Zwillinge Max und Mia, brachte ein Jahr nach Laudas Tod eine Klage gegen die  Privatstiftung Lauda und die Verlassenschaft ein. 
Die 45-jährige ehemalige Flugbegleiterin fordert den Pflichtteil ein, der KURIER berichtete. Ursprünglich wollte Birgit Lauda mehr als 30 Millionen Euro, eingeklagt wurden dann am Wiener Landesgericht für Zivilrechtssachen 20,5 Millionen Euro. 
Wie aus Gerichtskreisen zu hören ist, strebt die Witwe mit der Stiftung eine Einigung an und hat ihre Forderung weiter reduziert

– auf  deutlich unter zehn Millionen Euro. Kolportiert werden acht Millionen. 

Übersiedlung

Der Hintergrund: Birgit Lauda will wieder heiraten. Der Auserwählte ist der österreichische Finanzexperte Marcus Sieberer, langjähriger erfolgreicher Senior Partner der internationalen Beratergruppe McKinsey Zürich.

Kurier/Philipp Hutter

Neues Glück mit Investment-Berater Marcus Sieberer

Sieberer (55) hat seinen Wohnsitz in der Schweiz, wo er auch versteuert. Birgit Lauda will, hört man aus ihrer Umgebung, Österreich verlassen und mit den Zwillingen in die Schweiz übersiedeln. Die Kinder wurden ab Herbst schon in einer Schweizer Schule angemeldet.  

Doch im Fall einer Wiederverheiratung würde die Witwe die großzügigen laufenden Zuwendungen der Stiftung verlieren. Das hatte der dreifache Formel-1-Weltmeister in der Stiftungsurkunde festgeschrieben. 

Lauda brachte  den größten Teil seines Vermögens in die bereits 1997 gegründete Stiftung ein. Das Stiftungsvermögen beläuft sich auf gute 100 Millionen Euro. Die Stiftung ist Eigentümerin der LN Holding, diese weist in der Bilanz 2022 (aktuellste  verfügbare Daten) Substanzgenussrechte von 103,6 Millionen Euro aus. Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten sind mit 59 Millionen Euro angesetzt, die Finanzanlagen mit 56 Millionen Euro.  

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Der einmal geschiedene Lauda wollte einen Streit zwischen seinen zwei Familien verhindern und hatte anwaltlich ein Testament aufgesetzt. Im Glauben, seine Hinterlassenschaft umsichtig geregelt zu haben. Wichtig war ihm, dass die Erben das Vermögen nicht verschleudern und auch die nachkommenden Generationen noch versorgt sind. 

Rundum-Sorglos-Paket

Für Witwe Birgit wurde ein Rundum-Sorglos-Paket geschnürt. Die Stiftung kommt laufend für die Lebenshaltungskosten von Birgit und den Zwillingen auf, zahlt Schulgeld, Urlaube und drei Hausangestellte. Ebenso die Betriebsausgaben für die Villa im 18. Bezirk und das stattliche Anwesen in Ibiza, beide Latifundien sind in Immo-Töchtern der Stiftung. Außerdem soll die Witwe, wie man hört, monatlich rund 20.000 Euro Taschengeld erhalten. Sie hatte trotzdem bei Gericht Verfahrenshilfe beantragt, was die Richterin ablehnte.  

Der Wert der Zuwendungen wird auf rund eine Million Euro im Jahr geschätzt. Die Stiftung ist der Meinung, dass diese Zahlungen plus die Geschenke, die Birgit zu Lebzeiten von Niki Lauda erhielt, auf den Pflichtteil anzurechnen sind. Die Stiftung wollte gegenüber dem KURIER keine Stellungnahme abgeben. 

Geht der Deal so durch, macht Birgit Lauda vermutlich kein gutes Geschäft. Auf eine durchschnittliche Lebenserwartung hochgerechnet, sind die laufenden Zuwendungen wesentlich höher. Andererseits würde sie ohne Einigung mit der Stiftung bei einer neuerlichen Heirat höchstwahrscheinlich leer ausgehen.    

Birgit Lauda rzielte im Vorjahr einen Etappensieg gegen die Stiftung. Diese wollte die Witwe für erbunwürdig erklären und …read more

Source:: Kurier.at – Wirtschaft

      

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