Zölle auf E-Autos aus China vor Inkrafttreten: Ist das das Aus für billige E-Autos?

Politik

Die EU kündigt an, ab 4. Juli Zölle auf Elektroautos aus China zu verhängen. Europäische Firmen fürchten Vergeltung. Was droht ihnen – und den Konsumenten? Die wichtigsten Fragen und Antworten.

Es hatte sich lange angekündigt, nun steht es fest: Nur ein Monat, nachdem die US-Regierung Mitte Mai Importzölle über chinesische E-Autos verhängt hat, will die EU nachziehen. Konkret heißt das: E-Autos chinesischer Marken werden in Europa ab dem 4. Juli deutlich teurer.

Steht bis heute, Donnerstag, kein Kompromiss mit Peking, will die EU-Kommission die Zölle teils drastisch erhöhen, um die eigene Autoindustrie vor der fernöstlichen Konkurrenz zu schützen. Deutsche Autobauer fürchten Folgen um ihr Geschäftsmodell und hoffen noch auf eine Verhandlungslösung.

Es wird erwartet, dass die EU-Kommission am Donnerstag die notwendigen Details für das Inkrafttreten veröffentlicht. Dann würden diese ab dem 5. Juli um Mitternacht durch eine Sicherheitsleistung erhoben.

Spätestens im November muss von den EU-Staaten entschieden werden, ob auch langfristig Zölle eingeführt werden. In diesem Fall würden die vorläufigen Zölle dann in bestimmten Fällen rückwirkend erhoben. 

Hier die wichtigsten Fragen und Antworten:

Warum gibt es jetzt Zölle auf E-Autos aus China?

Weil der chinesische Staat heimische E-Auto-Hersteller seit Jahren mit Milliarden fördert, wodurch die ihre Autos auch in Europa deutlich günstiger anbieten können als die europäische Konkurrenz. 

Nach einer monatelangen Untersuchung ist die EU-Kommission nun zu dem Schluss gekommen, dass diese Subventionen aus ihrer Sicht marktverzerrend sind und eine „klar vorhersehbare und unmittelbare Bedrohung für die Industrie der EU darstellen“. Das rechtfertige Importzölle, um den Preisunterschied auszugleichen und für faire Wettbewerbsbedingungen zu sorgen.

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Was sagen deutsche Autobauer dazu?

Deutschland hofft auf einen Kompromiss. Der deutsche Verband der Automobilindustrie (VDA) warnt vehement vor den Folgen für die heimische Wirtschaft. Die Strafzölle seien weder für die EU noch für Deutschland zielführend, heißt es in einem Eckpunktepapier. Der Verband warnt vor dem „enormen“ Schaden, der durch potenzielle Gegenmaßnahmen aus Peking verursacht werden könnte.

China ist der größte Automarkt der Welt und war laut VDA im Jahr 2023 für Autos aus Deutschland der drittgrößte Exportmarkt – nach den USA und dem Vereinigten Königreich. Sollten Einfuhrzölle aus Peking auf Fahrzeuge mit einem Motor von mehr als 2,5 Litern Hubraum eingeführt werden, würde dies die Branche hart treffen, so der Lobbyverband. Im Jahr 2023 fiel etwa ein Drittel der aus Deutschland nach China exportierten Fahrzeuge in diese Größenordnung.

Zudem könne durch hohe Steuern nicht das erklärte Ziel erreicht werden, faire Wettbewerbsbedingungen zu gewährleisten und die heimische Industrie vor unlauteren Praktiken zu schützen. Die EU-Kommission glaubt dagegen nicht an große Preiserhöhungen bei EU-Autos. Die Hersteller würden die Zölle schlucken.

Wie hoch fallen die Strafzölle aus?

Das macht die Kommission davon abhängig, in welchem Ausmaß die jeweiligen Unternehmen bei der Untersuchung mit den EU-Behörden kooperiert haben:

E-Autos des Weltmarktführers BYD werden mit Zöllen in Höhe von 17,4 Prozent des Verkaufspreises belegt, beim Volvo- und Polestar-Mutterkonzern Geely sind es 20, beim chinesischen VW-Partnerunternehmen SAIC 38,1 Prozent. Sonstige Marken, die bei der Untersuchung kooperiert haben, werden mit Zöllen in Höhe von 21 Prozent belegt; jene, die nicht kooperiert haben, ebenfalls mit 38,1 Prozent. Diese neuen Zölle werden zu bereits geltenden (10 Prozent) dazugerechnet.

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Source:: Kurier.at – Politik

      

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