UK-Wahl: Absolute Mehrheit für Labour Party, Rishi Sunak gesteht Niederlage ein

Politik

Der künftige Premier Starmer sieht ein Votum für Wandel, Rishi Sunak gesteht Niederlage ein und Rechtspopulist Farage zieht im achten Anlauf ins Unterhaus ein.

Machtwechsel in Großbritannien: Bei der Unterhauswahl hat die oppositionelle Labour Party einen Erdrutschsieg in Form der absoluten Mehrheit erzielt und wird einer BBC-Prognose zufolge künftig 405 der 650 Sitze stellen. „Das Volk ist bereit für den Wandel. Jetzt ist die Zeit, dass wir umsetzen“, sagte Labour-Chef Keir Starmer in der Nacht auf Freitag. Die Konservativen von Premier Rishi Sunak wurden vernichtend geschlagen, dem rechtspopulistischen Brexit-Vorkämpfer Nigel Farage gelang der Parlamentseinzug.

Rishi Sunak gesteht Niederlage ein

Der britische Regierungschef Rishi Sunak hat die Niederlage seiner Konservativen bei der Unterhauswahl eingestanden. „Die Labour Party hat diese Wahl gewonnen“, sagte Sunak am Freitag in der Früh im nordenglischen Richmond. „Ich habe bereits Keir Starmer angerufen, um ihm zu gratulieren. Heute wird die Macht auf friedliche Art und Weise übergeben werden.“ Sunak äußerte sich, nachdem er seinen Wahlkreis in der Region Yorkshire mit einer deutlichen Mehrheit verteidigen konnte.

Sunak kündigte an, weiterhin Parlamentsabgeordneter bleiben zu wollen. Künftig werde er mehr Zeit mit den Bewohnern seines Wahlkreises verbringen. Er übernehme aber die Verantwortung für die Wahlniederlage, sagte der scheidende Regierungschef noch vor Auszählung aller Wahlkreise. Praktisch zeitgleich wurde bekannt, dass auch Finanzminister Jeremy Hunt seinen wackelnden Unterhaussitz verteidigen konnte. Weil mit Verteidigungsminister Grant Shapps und der früheren Ministerin Penny Mordaunt zwei wichtige Kontrahenten ihre Mandate verloren, kristallisierte sich Hunt als möglicher Nachfolger Sunaks heraus.

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Nachdem eine erste Wählerbefragung die Tories bei einem historischen Tiefstand von 131 Mandaten verortet hatte, könnte es für die bisherige Regierungspartei in der Endabrechnung doch nicht so schlimm kommen. Eine nach Auszählung von rund der Hälfte der Wahlkreise aktualisierte BBC-Prognose sah die Konservativen am Freitag in der Früh bei 154 Mandaten. Die Liberaldemokraten würden demnach mit 56 Sitzen drittstärkste Kraft, die Schottische Nationalpartei erhielte sechs Sitze und die rechtspopulistische Reform UK vier.

Größter Sieger des Abends war Farage

Größter Sieger des Abends schien der frühere langjährige Europaabgeordnete Farage zu sein, der sich sieben Mal erfolglos um ein Unterhausmandat beworben hatte. Nun gelang ihm in der Brexit-Hochburg Clacton-on-Sea mit 46,2 Prozent der Stimmen der Einzug ins britische Parlament. Der konservative Amtsinhaber Giles Watling büßte dort 44 Prozentpunkte auf 27,9 Prozent ein. Vor Farage war der Tory-Überläufer Lee Anderson im mittelenglischen Ashfield zum Wahlsieger erklärt worden. Der von den Tories wegen muslimfeindlicher Äußerungen suspendierte Anderson wurde damit zum ersten gewählten rechtspopulistischen Abgeordneten Großbritanniens.

„Das ist nur der erste Schritt von etwas, das euch alle schockieren wird“, sagte Farage in seiner Siegesrede. Im rechten politischen Spektrum gebe es eine „massive Lücke, und meine Aufgabe ist es, sie zu füllen“. „Diese Labour-Regierung wird schon sehr bald in Schwierigkeiten stecken“, kündigte Farage mit Blick auf die siegreiche Oppositionspartei an. Er wolle Labour die Wähler abspenstig machen, zumal es schon bei dieser Wahl keinerlei Enthusiasmus für die Partei gegeben habe. Stattdessen sei Reform UK innerhalb von wenigen Wochen und ohne finanzielle Mittel „etwas wirklich Außerordentliches“ gelungen. „Wir sind in hunderten Wahlkreisen an zweiter Stelle gelandet.“

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Source:: Kurier.at – Politik

      

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