Deutschland gegen Spanien: EM-Viertelfinale im Lichte der Jungstars

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Im Viertelfinale treffen heute zwei Nationen aufeinander, die dieses Jahrtausend geprägt haben. Ihre jungen Stars dürften die kommenden Jahre prägen.

Es wird von vielen als das „vorgezogene Endspiel“ bezeichnet, wenn heute im Viertelfinale (18 Uhr/live ORF 1, ARD) in Stuttgart Gastgeber Deutschland und Mitfavorit Spanien aufeinandertreffen. Als die beiden Fußball-Nationen sich tatsächlich in einem EM-Endspiel, 2008 in Wien, gegenüberstanden, war Lamine Yamal gerade einmal 11 Monate alt. Dessen spanischer Teamkollege Nico Williams sowie die Deutschen Jamal Musiala und Florian Wirtz waren immerhin schon fünf Jahre.

Bei der laufenden Europameisterschaft spielen diese vier Jungstars in ihren jeweiligen Teams groß auf. Wirtz schoss das allererste Tor dieser Endrunde, Musiala hat bereits dreimal getroffen. Williams zählt ein Tor und einen Assist, Lamine Yamal hält bei zwei Vorlagen. Getroffen hat er zwar noch nicht, aber mit seinen Dribblings und seinem Spielwitz verzückte er in den vergangenen Wochen spanische wie neutrale Fans – und das, während er im Teamhotel nebenbei noch für seine Schulprüfungen lernen musste.

Die hat er bestanden, weshalb die volle Konzentration nun der EM gilt.

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EPA/FRIEDEMANN VOGEL

Junge und cool: Jamal Musiala und Florian Wirtz

Völlig losgelöst: Zwei 21-Jährige lassen alle alt aussehen

Wem ein Match genügt, um sich einen Liebkose-Namen zu machen, den heute ganz Deutschland kennt, der hat es weit gebracht. Der 5:1-Auftakterfolg gegen Schottland war die Geburtsstunde von „Wusiala“, seither gibt’s Florian Wirtz und Jamal Musiala nur mehr im dynamischen Doppelpack. 

Die beiden 21-Jährigen sind nicht nur das jugendliche Gesicht dieser deutschen Nationalmannschaft, „Wusiala“ verkörpern im EM-Gastgeberland auch die Titel-Träume. „Die zwei sind Unterschiedsspieler“, schwärmt Goalgetter Niclas Füllkrug, der ja selbst ein Unterschiedsspieler ist, vor dem Viertelfinale gegen Spanien.

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Ein Teamchef, der solche Ausnahmekönner wie Wirtz und Musiala in seinen Reihen hat, darf sich glücklich schätzen. Die zwei Jungstars haben die deutsche EM-Fan-Hymne „Major Tom“ beherzigt und agieren bei diesem Turnier bisher „völlig losgelöst“. 

Florian Wirtz ist seit seinem Treffer im Auftaktmatch gegen Schottland der jüngste deutsche Torschütze der EM-Geschichte, Jamal Musiala führt nach seinem 2:0 im Achtelfinale gegen Dänemark mit drei Toren die Torschützenliste an. „Wir brauchen die zwei Zauberer da vorne“, weiß der deutsche Bundestrainer Julian Nagelsmann.

Die magischen Momente sehen bei „Wusiala“ oft so spielerisch aus: Wenn sie Tempo aufnehmen und die Gegenspieler locker lässig abschütteln als wären sie Fliegen auf den Trikots; wenn sie Pässe spielen, die man so nicht erwartet hätte; wenn sie mit einfachen Körpertäuschungen mehrere Verteidiger gleichzeitig in die Irre führen; und wenn der Ball immer dort landet, wo er hin soll.

Beim 5:1 gegen Schottland unterlief Musiala kein einziger Fehlpass. „Ich weiß, was der Ball mag“, sagte der Bayern-Star diese Woche im Spiegel und erklärt: 60 Prozent seiner Aktionen wären Strategie, beim Rest vertraut er seiner Intuition.

Florian Wirtz tickt ähnlich. „Wir beide haben die gleiche Fußballidee“, sagt der Regisseur von Meister Leverkusen. In früheren deutschen Nationalmannschaften standen sich die Spielmacher bisweilen im Weg und konnten und wollten sich nicht gemeinsam entfalten. Wirtz und Musiala spielen nach dem Motto: Gleich und gleich gesellt sich gerne.

„Sie haben beide eine sehr gute Mentalität und sind null abgehoben“, erklärt Bundestrainer Julian Nagelsmann. Und angesichts seiner Expertise muss …read more

Source:: Kurier.at – Sport

      

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